SImbabwe
Machtkampf um Mugabe-Nachfolge
17.10.2014
Die Nachfolge-Kandidaten bedrohen sich gegenseitig in der Öffentlichkeit.
In Simbabwe streiten zwei Frauen offen um die Nachfolge des langjährigen, altersschwachen Machthabers Robert Mugabe. Dessen Ehefrau Grace Mugabe stieß am Freitag bei einer Veranstaltung der Regierungspartei Zanu-PF im Ort Bindura offene Drohungen gegen Vize-Präsidentin Joice Mujuru aus, wie lokale Medien berichteten.
Gegner soll "entsorgt" werden
"Ich habe dem Präsidenten gesagt: Wenn er diese parteiische Person nicht entsorgt, dann werden wir das selbst erledigen", sagte Grace Mugabe demnach. Mujuru galt bisher als aussichtsreiche Kandidatin für die Nachfolge des 90-jährigen Staatschefs, der das Land seit 1980 mit eiserner Hand regiert. Doch dessen Ehefrau hegt seit kurzem eigene politische Ambitionen. Seit ihrer Nominierung für die Übernahme des Vorsitzes über die wichtige Frauenliga der Zanu-PF sucht die frühere Schreibkraft offenbar die Machtprobe. "Ich glaube nicht, dass etwas Gutes herauskommt, wenn ich die Massen in den Straßen mobilisiere, um dich loszuwerden", sagte die 49-jährige Mugabe laut Staatsmedien in Richtung Mujuru.
Verbindungen zum Diamantenhandel
Grace Mugabe wird dem Lager des mächtigen Justizministers Emmerson Mnangagwa zugeordnet, das mit Mujurus Unterstützern um Robert Mugabes Nachfolge konkurriert. Mujuru könne nicht leugnen, dass sie eine aufrührerische Gruppe anführe, sagte Mugabe. "Entschuldige dich besser beim Präsidenten, bevor es zu spät ist", sagte sie an ihre Rivalin gerichtet. Zudem lastete Mugabe ihrer Gegenspielerin an, hinter Gerüchten über Mugabes Verstrickung in den Diamantenhandel zu stecken. "Dabei ist sie es, die eine Diamantenmine besitzt", sagte Grace Mugabe.