Maddie-Entführung: Taktlose Touristen-Führungen

Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Maddie McCann im portugiesischen Praia Da Luz. Nun bietet ein Brite am Ort ihres Verschwindens geschmacklose Führungen für Touristen an. Wie die britische Zeitung "The Sun" berichtet, soll er sich seit Jahren wie besessen mit dem Fall beschäftigen.

"Ich möchte euch die Wahrheit zeigen"

Der Rundgang, der den Namen "Luz Challenge" trägt, führt Touristen zu dem Apartment, in dem Maddie zuletzt gesehen worden war. Danach geht es weiter zum Restaurant, in dem die Eltern des vermissten Mädchens mit Freunden zu Abend aßen, während Maddie unbeaufsichtigt im Hotelzimmer schlief.

"Ich möchte euch die Wahrheit zeigen", schreibt der Brite auf seiner Internetseite.

Spekulationen aufstellen

Nach der Führung sollen die neugierigen Touristen dann Spekulationen über den Fall anstellen und sich darüber Gedanken machen, wie die Eltern die Leiche ihrer Tochter verschwinden lassen konnten.

Doch obwohl es immer wieder Vermutungen gab, dass die Eltern etwas mit dem Verschwinden Maddies zu tun hatten, ist noch immer unklar, was in der verhängnisvollen Nacht passiert ist.

Ständige Ermittlungen

Bisher kostete die Suche nach der damals Dreijährigen bereits 15 Millionen Euro. "Wir ermitteln ständig weiter und es gibt immer eine Chance, dass wir Madeleine finden. Wir hoffen, dass wir sie lebend finden", erklärte Kriminalhauptkommissar Mick Duthie von Scotland Yard erst vor wenigen Monaten.

Der Ex-Chefermittler der portugiesischen Polizei, Goncalo Amaral, ist hingegen davon überzeugt, dass die Eltern die Leiche ihrer Tochter verschwinden ließen.