In Portugal wurden nun Ermittlungsakten zum Fall der vermissten Maddie veröffentlicht. Das Kind soll demnach in NÖ gesehen worden sein.
Die Szene war dramatisch: Im Sommer 2008 schlug ein Urlauberpärchen aus Norwegen bei der österreichischen Polizei Alarm, weil sie im Autobahnhotel Landzeit in St. Valentin die entführte Maddie gesehen haben wollten. Das Mädchen wäre, als sie gerade die Jause zu sich nahmen, von einem kleinen Mann an ihrem Tisch vorbei in Richtung Ausgang gezerrt worden. Dabei hätte es die Norweger flehend angesehen und lautstark auf Englisch um Hilfe gebeten.
Verschwunden
„Help me! Help me!“, schrie das Kind, bevor es von
dem Unbekannten ins Freie gedrängt wurde. Als die Norweger auf den Parkplatz
liefen, um dem Mädchen zu helfen, wären Kind und Mann plötzlich spurlos
verschwunden gewesen.
Gästelisten
Der Vorfall löste eine Polizeiaktion aus,
bestätigte Alexander Marakovits vom Bundeskriminalamt: „Das Hotel wurde
kontrolliert und die gesamten Gästelisten den portugiesischen
Maddie-Ermittlern geschickt. Allerdings war auf den Listen kein Mädchen im
Alter des vermissten Kindes.“
Untätig
Die mögliche heiße Spur aus Österreich ließ die
Fahnder aus Portugal eher kalt – das stellte sich zumindest jetzt heraus,
nachdem vor wenigen Tagen etliche bisher unbekannte Akten zu dem
aufsehenerregenden Vermisstenfall veröffentlicht wurden. Demnach hätten die
zuständigen Ermittler von der Iberischen Halbinsel den Hinweis der
österreichischen Polizei nicht weiterverfolgt. Maddies Eltern, Kate und
Gerry McCann, bezeichneten das mangelhafte Vorgehen der Portugiesen als
„unerträglichen Horror“