Die Sicherheitsmaßnahmen für Ivica Dacic wurden verstärkt.
Der Kreis serbischer Staatsfunktionäre, welche die Mafia-Gruppe des flüchtigen serbischen "Kokain-Königs" Darko Saric ins Visier genommen haben soll, wird offenbar immer größer. Die Tageszeitung "Danas" berichtete am heutigen Donnerstag, dass nach Erkenntnissen der Ermittler auch die Sicherheit des Vizepremiers und Innenministers Ivica Dacic bedroht sei. Der serbische Sozialistenchef hat aber bisher seine Wohnadresse nicht gewechselt, wie das Justizministerin Snezana Malovic kürzlich tun musste.
Die Sicherheitsmaßnahmen für Dacic wurden laut dem Blatt jedoch verstärkt. Eine mafiöse Vereinigung in Serbien soll Pläne für Anschläge auf mehrere Politiker geschmiedet haben. Auf der "Abschussliste" der Mafia-Gruppe Saric' sollen sich sowohl Serbiens Präsident Boris Tadic, Justizministerin Malovic als auch mehrere hohe Polizei- und Nachrichtendienstfunktionäre befunden haben, enthüllten die serbischen Behörden am Montag.
Fall Saric Gesprächsthema Nr. 1
Vor sieben Jahren war der
damalige serbische Premier Zoran Djindjic bei einem Anschlag getötet worden.
An diesem war auch der damals mächtigste serbische Mafia-Clan, die
sogenannte Zemun-Mafia, beteiligt. Die Schutzmaßnahmen für hohe
Staatsfunktionäre waren am Samstag laut dem Blatt Thema eines
siebenstündigen Treffens des Nationalen Sicherheitsrates. Dem Treffen wohnte
die gesamte Staatsspitze bei, berichtete die Zeitung.
Der gebürtige Montenegriner Saric und weitere 19 Personen wurden diese Woche in Belgrad des Kokain-Schmuggels aus Südamerika nach Europa angeklagt. In einer internationalen Polizeiaktion wurde im Oktober der Versuch der Mafia-Gruppe, rund 2,7 Tonnen Kokain aus Südamerika zu schmuggeln, vereitelt. Der Fall Saric war laut Medienberichten vom Donnerstag auch eines der Gesprächsthemen beim Besuch von Russell Benson in Belgrad, dem Chef für Europa und Afrika der US-Behörde zur Drogenbekämpfung (DEA).