Auf der Insel gibt es noch kein Gesetz zum Auflösen einer Ehe.
In Malta werden die Bürger am Samstag in einem Referendum befragt, ob es auch in ihrem Land wie überall sonst in Europa Scheidungen geben können soll. Die Wahlbüros öffneten um 07.00 Uhr MESZ und sollten um 22.00 Uhr MESZ schließen. Letzte Umfragen sahen die Befürworter und Gegner etwa gleichauf, allerdings waren rund 40 Prozent der Bürger der streng katholischen Mittelmeerinsel noch unentschlossen. Mit Ergebnissen wurde erst am Sonntagnachmittag gerechnet. Unabhängig vom Ausgang hat die Abstimmung keine bindende Wirkung: Das Parlament müsste die Frage nochmals debattieren und dann eine Entscheidung für ein Gesetz fällen.
Kirche rief zu "Nein"-Votum auf
Bisher ist es Ehepaaren in Malta beinahe unmöglich, sich scheiden zu lassen. Nach dem vorliegenden Referendumsvorschlag soll dies künftig möglich sein, wenn die beiden Ex-Partner vier Jahre getrennt gelebt haben und keine Aussicht auf Versöhnung besteht. Auf Malta leben etwa 400.000 Menschen, 95 Prozent von ihnen sind katholisch. Die Kirche hat die Gläubigen aufgerufen, bei dem Referendum mit "Nein" zu stimmen.