Schizophren

Mandela-Dolmetscher halluzinierte

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Gehörlose hatten über seine unverständliche Gebärdensprache geklagt.

Gehörlose hatten empört auf die falschen Übersetzungen eines Gebärdendolmetschers bei der Trauerfeier für Nelson Mandela reagiert. Jetzt hat der Mann Gründe für seine Aussetzer genannt. Er habe während der Trauerfeier am Dienstag Stimmen gehört und halluziniert, sagte der Mann der südafrikanischen Zeitung "Star" (Donnerstag). Er leide unter Schizophrenie und nehme Medikamente gegen die Krankheit.

Der von der südafrikanischen Regierung angeheuerte Mann habe immer die gleichen vier oder fünf Gebärden wiederholt, nicht die bekannten Zeichen für Mandela verwendet und keine Körpersprache genutzt, kritisierten Gehörlose. "Ich konnte nichts tun. Ich versuchte, mich zu kontrollieren und der Welt nicht zu zeigen, was los war", sagte der Mann der Zeitung.

Übersetzer sah "Engel"
Im Gespräch mit Journalisten hat sich der Übersetzer für den Fauxpas entschuldigt. Er habe "Engel" gesehen, die in das Stadium schwebten, in dem die Gedenkfeier statt fand. Aus Angst vor den bewaffneten Sicherheitskräften habe er sich nichts anmerken lassen. In der Vergangenheit war der Dolmetscher krankheitsbedingt bereits mehrmals durch Gewaltausbrüche auffällig geworden. Just am Tag der Feier für Mandela hätte der Mann eigentlich einen Untersuchungstermin wahrnehmen sollen. Dem Unternehmen, das den Dolmetscher für 85 Dollar angeheuert hatte, habe er nichts von seiner Krankheit erzählt.

Trauer um Nationalheld geht weiter
Der Leichnam von Nelson Mandela ist derzeit im Amphietheater vor dem Regierungsgebäude aufgebahrt. Zuerst durften sich am Mittwoch Familienangehörige und Freunde am teilweise offenen Sarg verabschieden. Seitdem kann auch die Bevölkerung einen letzten Blick auf Mandela werfen. Der Körper des Nationalhelden ist mit einem weißen Laken bedeckt, das Gesicht unter Glas zu sehen.

Nach Schätzungen der Regierung nahmen allein am ersten Tag mehr als 12.000 Menschen Abschied von "Madiba". Am Freitagabend werden die sterblichen Überreste in die Provinz Ostkap geflogen, wo Mandela am Sonntag beigesetzt wird.

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