Bei einer Geiselnahme starben insgesamt neun Menschen.
Die philippinische Polizei hat schwere Fehler bei der Beendigung der Geiselnahme in Manila eingestanden. Die Einsatzkräfte seien unzureichend ausgebildet und bewaffnet gewesen, räumte die Polizei am Dienstag ein. Zudem habe es Versäumnisse bei der Einsatzleitung gegeben. Ein Sonderkommando hatte am Montag mehrere Male vergeblich versucht, 15 Touristen aus Hongkong, die sich in einem Bus in der Hand eines Geiselnehmers befanden, zu befreien.
Erstürmung zog sich hin
Die Beamten scheiterten unter
anderem wiederholt daran, die Scheiben des Busses einzuschlagen. Die
Erstürmung zog sich mehr als eine Stunde hin. Acht der Touristen wurden
getötet - entweder durch den Geiselnehmer oder im Kugelhagel während der
Belagerung. Auch der 55-jährige Täter kam ums Leben. Die Befreiung von
Geiseln sollte schnell und präzise erfolgen, damit sie am Leben blieben,
sagte der frühere Polizei-General Rodolfo Mendoza der Nachrichtenagentur
Reuters. "Der Einsatz sollte binnen fünf Minuten beendet sein, aber das, was
wir gesehen haben, mutete eher skurril an."
Auch aus Hongkong und China hagelte es Kritik am chaotischen Vorgehen. Die Hongkonger Verwaltung wies ihre Einwohner an, von Reisen auf den Inselstaat abzusehen. Nach Ansicht der englischsprachigen Zeitung "Global Times" aus China spiegelt die Rettungsaktion tiefergehende Probleme wieder. "Die Philippinen sind eines der chaotischsten Länder in Südostasien", hieß es in dem Blatt, das zur "Renmin Ribao", dem Zentralorgan der Kommunistischen Partei gehört. Kolonisierung, Autokratie und rasche Regierungswechsel hätten in diesem Land alle Arten sonderbarer Missstände geschaffen.