Zentralindien

Maoisten-Rebellen töten 70 Polizisten

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Die Sicherheitskräfte tappten in einen Hinterhalt.

Schwer bewaffnete maoistische Rebellen haben am Dienstag in Zentralindien eine Einheit der paramilitärischen Bundespolizei attackiert und nach Polizeiangaben mindestens 70 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet. Nach indischen Medienberichten zündeten die Maoisten in einem Waldgebiet im Unionsstaat Chhattisgarh zunächst mehrere Sprengsätze und eröffneten dann von umliegenden Hügeln das Feuer auf die zum Stehen gekommenen Fahrzeuge. Insgesamt hätten 120 Polizisten zu der Einheit gehört. Sie wurden demnach von mehr als 350 Bewaffneten in der Region Dantewada angegriffen.

Der indische Premierminister Manmohan Singh hat den maoistischen Aufstand als eines der größten Probleme für die innere Sicherheit Indiens bezeichnet. Innenminister Palaniappan Chidamabaram sagte dem Sender NDTV, die Bundespolizisten seien auf dem Rückweg von einem mehrtägigen Einsatz gegen Maoisten in der Region gewesen. Dabei sei die Einheit offensichtlich in eine von den "Rebellen gestellte Falle getappt". "Irgendetwas ist schiefgelaufen", so der Minister, der im März die Bedrohung durch Maoisten größer als die durch den islamistischen Terrorismus bezeichnet hatte.

Kontrolle über 34 Distrikte
Am Vortag hatten maoistische Rebellen im benachbarten Unionsstaat Orissa elf Sicherheitskräfte getötet. Nach offiziellen Angaben operieren die Bewaffneten in 200 der 626 indischen Distrikte und kontrollieren 34 davon, einige davon in Chhattisgarh. Dieser Unionsstaat grenzt an Uttar Pradesh, Jharkhand, Orissa, Andhra Pradesh, Maharashtra und Madhya Pradesh.

Die kommunistischen Rebellen, die nach eigenem Bekunden für die Rechte der Armen kämpfen und sich auf die Lehren des Gründers der chinesischen Kommunistischen Partei und der Volksrepublik China, Mao Zedong (Mao Tse-tung) (1893-1976), berufen, sind in 20 indischen Unionsstaaten aktiv. Die indische Regierung geht davon aus, dass es zwischen 10.000 und 20.000 maoistische Rebellen gibt. Ihre Hochburg haben sie im Unionsstaat Jharkhand. Die Aufständischen haben unter der jungen Landbevölkerung regen Zulauf. Sie propagieren die "Vernichtung des Klassenfeindes" durch Anschläge auf Großgrundbesitzer, Beamte und Angehörige der Sicherheitskräfte. 1967 war es zu einem Baueraufstand in dem Ort Naxalbari gekommen, seither werden die Maoisten in Indien auch Naxaliten genannt.

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