Erste Spur?
Marathon-Terror erschüttert USA
15.04.2013
Zwei Explosionen nahe der Ziellinie - Jagd nach Attentätern läuft.
Der Tag danach. Boston in Schock und Trauer: Drei Tote und 176 Verletzte, darunter Dutzende Verstümmelte – Bilanz der schlimmsten Terrorattacke auf US-Boden seit dem 11. September 2001. Ermittelt wird in zwei Richtungen:
Bomben steckten in Dampfkochtöpfen
- Gegen radikale Islamisten, die neuerlich einen Anschlag auf die USA verübt haben könnten. Bisher gebe es aber keine Hinweise darauf, dass Al-Kaida hinter dem Attentat steckt.
- Im Visier der Fahnder sind aber auch regierungsfeindliche US-Gruppen: radikale „Right-Wing Extremists“. Der Zeitpunkt des Angriffs („Patriot’s Day“) spreche laut Ermittlern für einheimische Extremisten, die einen mächtigen Staat ablehnen.
Indessen wurden Details des Anschlags bekannt: Nach Berichten von CNN steckten die Bomben in Schnellkochtöpfen. Diese seien in Rucksäcken verstaut gewesen. Die Sprengkörper wurden mit Handys gezündet. Die Bomben waren mit Metallsplittern versehen. Vielen Verwundeten seien Nägel und Kugeln herausoperiert worden.
US-Präsident Barack Obama versprach: „Wir werden die Täter kriegen.“
Tausende Beamte durchsuchten den Tatort mit Hundestaffeln nach Beweisen. Alle Überwachungskameras wurden gescannt, Telefondaten untersucht.
Polizei sucht „Mann mit dunkler Hautfarbe“
- Montagabend stürmte das FBI eine Wohnung im Vorort Revere.
- Laut ersten Berichten wurde auch ein 20-jähriger Mann aus Saudi-Arabien verhört. Er ist aber nicht tatverdächtig.
- Währenddessen läuft auch die Suche nach einem „verdächtigen Mann mit dunkler Hautfarbe“, der beim Tatort herumlungerte.
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22:13 Uhr: Vater des toten Buben (8) meldet sich zu Wort
Nach dem Tod seines achtjährigen Sohns beim Anschlag in Boston hat sich zum ersten Mal der trauernde Vater zu Wort gemeldet. "Mein geliebter Martin starb an seinen schweren Verletzungen infolge der Anschläge von Boston", sagte Bill Richard am Dienstag. Er bestätigte, dass auch seine Frau bei den Explosionen schwer verletzt worden sei und seiner Tochter ein Bein amputiert werden musste.
21:28 Uhr: Keine Hinweise auf Al-Kaida-Verwicklung
Die US-Behörden haben nach Informationen des Senders CNN bisher keine Hinweise darauf, dass das Terrornetzwerk Al-Kaida oder eine andere ausländische Gruppe hinter dem Anschlag von Boston steckt. CNN berief sich mit seinen Informationen auf eine namentlich nicht genannte Pentagonquelle.
20:59 Uhr: Gedenken vor London-Marathon
Unmittelbar vor dem Start des London-Marathons wird am Sonntag in Gedenken an die Ereignisse und Opfer der Explosionen beim Boston-Marathon eine über 30 Sekunden gehende Periode des Schweigens eingelegt. Anfang und Ende der 30 Sekunden werden durch ein Pfeifsignal gekennzeichnet. Außerdem werden alle Läufer angehalten, mit Trauerflor bzw. einer schwarzen Armbinde zu laufen. Die Binden werden bei der Startnummernausgabe verteilt.
20:05 Uhr: Metallsplitter
Ärzte bestätigten, dass die Bomben mit Metallsplittern versehen waren. Vielen Verwundeten seien "kleine metallische Fragmente" wie Nägel und Kugeln herausoperiert worden, sagte Chefchirurg George Velmahos vom Massachusetts General Hospital. Mehreren Patienten hätten die Beine amputiert werden müssen.
19:28 Uhr: Bomben steckten in Dampfkochtöpfen
Die Bomben steckten nach CNN-Informationen in Dampfkochtöpfen. Die Behälter wiederum seien in schwarzen Rucksäcken verstaut gewesen, berichtete der Sender am Dienstag unter Berufung auf Ermittlerkreise. Bereits in der Früh hatte es Berichte gegeben, dass nach einem dunkelhäutigen Mann gesucht werde, der mit zwei Rucksäcken gesehen worden sei. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür aber zunächst nicht.
18:57 Uhr: Bostoner Polizei bittet um Mithilfe
Die Polizei in Boston bittet um Zugriff auf alle Fotos und Videos, die man vor, während oder nach den Explosionen gemacht hat. Ein Foto macht die Runde, auf dem eine Verdächtige Person zu sehen ist. Mehr dazu hier
18:31 Uhr: Blumen am Ort der Explosionen
Zahlreiche Menschen haben Blumen an einem Polizei-Absperrgitter nahe dem Ort der Explosionen niedergelegt. Viele Teilnehmer des Marathons kamen in ihrer offiziellen blau-gelben Lauf-Kleidung, um den Opfern und ihren Angehörigen zu gedenken.
(c) EPA
18:10 Uhr: US-Presse feiert Costa Ricaner
Nachdem die Sprengsätze in Boston detoniert waren, dachte Carlos Arredondo nicht lange nach - er packte mit an. Auf zahlreichen Bildern in der US-Presse ist der langhaarige Mann mit dem Cowboy-Hut zu sehen, wie er gemeinsam mit einem Sanitäter ein blutverschmiertes Opfer zu einem Rettungswagen bringt. Mehr dazu hier
17:52 Uhr Obama ruft Bürger zu Vorsicht auf
Obama rief seine Landsleute auf, vorsichtig zu sein und nach "verdächtigen Aktivitäten" Ausschau zu halten. "Wir haben bisher keinen Hinweis auf das Motiv", sagte er.
17:35 Uhr: Obama bezeichnet Boston-Anschlag als "Terrorakt"
US-Präsident Barack Obama hat den Anschlag auf den Marathon in Boston als "Terrorakt" eingestuft. Es sei aber unklar, wer hinter dem Anschlag stehe, sagte Obama am Dienstagvormittag (Ortszeit) in einer kurzen Presseerklärung im Weißen Haus in Washington.
17:25 Uhr: Opferbilanz auf 176 Verletzte gestiegen
Die Opferbilanz stieg weiter an. Wie ein weiterer Polizeivertreter mitteilte, wurden bei den Explosionen 176 Menschen verletzt. Der Zustand von 17 Patienten sei kritisch.
17:15 Uhr: New Yorker Kollegen unterstützen Ermittler
Die Polizei in der US-Ostküstenstadt Boston wird nach den Bombenanschlägen von den in der Terrorabwehr erfahrenen New Yorker Kollegen unterstützt. "Wir haben Ermittler nach Boston geschickt, die dort mit den Behörden zusammenarbeiten sollen", sagte New Yorks Polizeichef Ray Kelly am Dienstag. Kelly hatte 1993 die Ermittlungen nach dem ersten Bombenanschlag auf das World Trade Center in New York geleitet.
16.40 Uhr: Polizei: Strecke wurde nach Bomben abgesucht
Insgesamt 176 Verletzte seien in die Spitäler der Stadt eingeliert worden, sagte Polizei-Chef Ed Davis bei einer Pressekonferenz. 17 Verletzte befinden sich in kritischem Zustand. Vor dem Attentat sei die Strecke zwei Mal nach Bomben abgesucht worden - einmal am frühen Morgen und einmal kurz bevor die führenden Athleten durchliefen. Dabei sei nichts gefunden worden. Möglich sei, dass der oder die Attentäter die Bomben danach platziert hätten, so Davis.
16.15 Uhr: Polizei: Es waren zwei Bomben
Beim Anschlag sind über die beiden explodierten Bomben hinaus keine weiteren Sprengsätze gelegt worden, erklärte Deval Patrick, Gouverneur von Massachusetts. Patrick zufolge fand die Polizei mehrere verdächtig erscheinende Gegenstände, die vorsichtshalber gesprengt worden seien. Dabei habe es sich aber nicht um Bomben gehandelt. Die Zahl der Verletzten bei den Explosionen gab der Gouverneur mit mehr als 150 an.
15.49 Uhr: Papst beklagt "sinnlose Tragödie"
Papst Franziskus zeigte sich tief betroffen über die "sinnlose Tragödie". An die Einwohner Bostons appellierte er in einem Telegramm an den Erzbischof Sean O'Malley, sich "nicht vom Bösen überwältigen zu lassen, sondern das Böse mit dem Guten zu besiegen".
15.12 Uhr: Ermittler ziehen Rückschlüsse aus Videos
Ermittler erhoffen sich Rückschlüsse auf mögliche Täter aus den zahlreichen Videos, die die Explosionen festhielten. Der weiße Rauch, der nach den Detonationen aufstieg, deute darauf hin, dass es sich um kleine Bomben mit einem simplen Zündstoff - und nicht um militärischen Sprengstoff - gehandelt habe. Die relativ geringfügige Beschädigung der umliegenden Gebäude lasse darauf schließen, dass die Bombe möglicherweise nicht wie geplant funktioniert habe.
14.40 Uhr: FBI jagt Boston-Bomber
Beamte des FBI haben nach US-Medienberichten einen jungen saudischen Staatsbürger vernommen. Außerdem sei eine Wohnung in einem Mietkomplex in der Kleinstadt Revere nahe Boston durchsucht worden. Es gebe aber bisher keine Festnahmen. Der vernommene Mann aus Saudi-Arabien soll mit einem Studentenvisum in die USA gekommen sein. Er liege mit einer Beinverletzung im Krankenhaus.
14.23 Uhr: Sicherheitskonzept für Linz-Marathon verschärft
In Österreich geht am Sonntag der Frühlingsmarathon in Linz in Szene. Das Sicherheitskonzept wird verschärft. "Wir werden das keinesfalls bagatellisieren, aber auch nicht dramatisieren. Wir sind bestens vorbereitet", erklärte Oberst Heinz Felbermayr vom Linzer Stadtpolizeikommando. Rund 100.000 Personen - Läufer, Betreuer und Zuschauer - aus mehr als 80 Nationen werden zu dem Lauf-Event erwartet.
14:00 Uhr: UPDATE - Neue Bilder in unserer OE24-Diashow
13:45 Uhr: Keine Flug-Probleme
Obwohl nach den Anschlägen in Boston eine Flugverbotszone über der US-amerikanischen Stadt errichtet worden ist, kommt es laut Fluglinien aktuell zu keinen Verzögerungen oder Flugausfällen. Sowohl die heimische Austrian Airlines (AUA) als auch die deutsche AUA-Mutter Lufthansa bestätigten, dass es derzeit keine Änderungen bei den Flugplänen gebe.
13:35 Uhr: Haile Gebrselassie, äthiopische Lauflegende, zeigt sich schockiert: "Laufen bringt Menschen zusammen. Aber was gerade in Boston passierte, ist schrecklich. Meine Gedanken sind bei jedem Einzelnen in Boston."
13:21 Uhr: Achtjähriger Bub unter Todesopfern
Eines der Todesopfer ist der achtjährige Martin Richard. Sein Vater nahm am Marathon teil. Mehr Informationen finden Sie hier.
13:16 Uhr: Konsequenzen für Berlin
Die Veranstalter des Berlin-Marathons am 29. September wollen ihr Konzept überprüfen. "Wir müssen erörtern und die Information bekommen, was jetzt wirklich in Boston passiert ist", sagte Renndirektor Mark Milde, der auch Renndirektor in Wien ist, im ZDF. Der Anschlag in Boston sei nun im Hinterkopf der Organisatoren. "Da werden wir unsere Konsequenzen daraus ziehen."
13:05 Uhr: EU verurteilt Anschlag
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy sowie EU-Parlamentspräsident Martin Schulz haben den Opfern der Bombenschläge beim Boston-Marathon sowie den Angehörigen ihr Beileid ausgesprochen und das Attentat verurteilt. "Ich verurteile die entsetzlichen Taten von Boston und bedaure den tragischen Ausgang und den Verlust von Menschenleben zutiefst", so Van Rompuy.
12:51 Uhr: Hier detonierten die beiden Bomben:
12:23 Uhr: Erste Spur?
Nach der Durchsuchung eines Apartments in einem Vorort von Boston (Revere) hat die Polizei einen unbekannten Gegenstand sichergestellt. Laut Medienberichten wurden bei der Hausdurchsuchung auch zwei saudi-arabische Studenten befragt.
12:15 Uhr: Suche nach Angehörigen
Menschen aus der ganzen Welt sorgen sich um ihre Angehörigen. Die Suche läuft dabei auch über speziell für den Katastrophenfall eingerichtete Personenregister im Internet. Während das österreichische Außenministerium auf Twitter auf die Google-Personensuchseite verweist, rät Frankreich die "Safe and Well"-Seite des amerikanischen Roten Kreuzes zu benutzen.
12:01 Uhr: London-Marathon findet statt
Der London-Marathon am Sonntag mit 36.000 Teilnehmern soll wie geplant stattfinden. Allerdings würden zusammen mit den Veranstaltern die Sicherheitsvorkehrungen überprüft, teilte die Metropolitan Police in London mit.
11:47 Uhr: Stars geschockt
Zahlreiche Stars haben schockiert und bestürzt auf die Anschläge reagiert. "Solch ein sinnloser und tragischer Tag" schrieb US-Schauspieler Ben Affleck auf Facebook. "Meine Familie und ich senden unsere Liebe unserem geliebten und unverwüstlichen Boston." Affleck ist in der Ostküsten-Metropole aufgewachsen, genauso wie sein Kollege Mark Wahlberg. Dieser twitterte: "Gedanken und Gebete für meine Heimatstadt Boston".
11:33 Uhr: Auch islamistische Drahtzieher möglich
Als zweite Theorie wird Insidern zufolge eine direkte oder indirekte Verbindung zu islamischen Extremisten diskutiert. Hierfür spräche die Vorgehensweise, sagten hochrangige Ermittler Reuters. Die Zündung von zwei Sprengsätzen kurz hintereinander bei einem Großereignis sei die Art von Angriff, die vom Islamisten-Magazin "Inspire" propagiert werde.
11:19 Uhr: USA erhöhen Sicherheitsvorkehrungen bei Sportveranstaltungen
(c) EPA
11:05 Uhr: Kein Österreich-Bezug
Die Anschläge haben nach derzeitigem Erkenntnisstand keinerlei Bezug zu Österreich und sind "kein Anlass für erweiterte polizeiliche Maßnahmen". Das sagte der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck.
10:51 Uhr: VCM-Veranstalter betroffen
"Wir sind betroffen und schockiert über die Nachrichten aus Boston. Unsere Gedanken sind bei den Menschen dort und deren Familien, denen wir uns als Freunde des Marathonsports nahe fühlen", wird der "Vienna City Marathon"-Veranstalter Konrad zitiert. Was dies für den Marathon im kommenden Jahr in Wien bedeuten könnte, ließ sich noch nicht sagen.
10:34 Uhr: Weitere Berichte von Augenzeugen finden Sie hier!
10:20 Uhr: Ein österreichischer Augenzeuge beschreibt "bange Momente"
Anfangs habe er nicht gewusst, ob alle Mitglieder seiner Reisegruppe wohlauf seien, erzählte Josef Egger, der ein Team von 10 Läufern aus Vösendorf betreute. "Es hat einen ziemlichen Knall gegeben. Beim ersten habe ich mir noch nicht viel gedacht. Beim zweiten hat jeder entlang der Strecke Richtung Ziellinie geschaut. Man hat auch einen Feuerball gesehen und es hat nach Verbranntem gerochen. Da hat man gemerkt, dass etwas Gröberes passiert ist."
10:06 Uhr: Massive Polizeipräsenz
Überall ist mit massiver Polizeipräsenz und Sicherheitskontrollen zu rechnen, unter anderem im öffentlichen Nahverkehr, teilt das Amt von Bürgermeister Thomas M. Menino mit. "Wer zur Arbeit geht, wird eine deutlich stärkere Polizeipräsenz sehen. Niemand sollte wegen der Nationalgarde und anderer bewaffneter Beamten alarmiert sein", hieß es in der Mitteilung.
09:50 Uhr: Auch das Militär ist auf den Straßen von Boston präsent
(c) EPA
09:39 Uhr: Möglicher Hintergrund
Am Montag wurde in Massachusetts der Patriots' Day begangen, der an den Unabhängigkeitskrieg erinnert. Der 15. April ist in den USA auch die Frist für die Abgabe der Steuererklärung, ein sensibles Thema für derartige Extremistengruppen. In dieser Woche - am 19. April - nähern sich zudem zwei Jahrestage mit symbolischer Bedeutung: Das gewaltsame Ende der Waco-Belagerung 1993 in Texas und der Anschlag in Oklahoma City 1995, bei dem knapp 170 Menschen ums Leben gekommen sind.
In den USA werden derartige Gruppen als "right-wing extremists" dem rechten politischen Spektrum zugeschlagen, ohne dass es sich notwendigerweise um Neo-Nazis oder Rechtsradikale nach europäischem Verständnis handeln muss.
09:26 Uhr: Straßen weiter gesperrt
Die Geschäftsstraßen in unmittelbarer Umgebung der beiden Detonationen wind weiter abgesperrt. Das kündigt Gouverneur Deval Patrick am Dienstag. Spezialisten suchen am Tatort weiter nach Indizien, die auf die Urheber der Anschläge hindeuten könnten.
09:14 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Herbert Bauernebel berichtet live aus den USA. Seine Eindrücke können Sie im Bauernebel-Blog verfolgen.
09:01 Uhr: Zeitpunkt spricht für Rechtsextremisten
Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Ermittlungsbeamten erfuhr, würde der Zeitpunkt für einen Angriff von einheimischen Radikalen sprechen, die die Macht des Staates zurückdrängen wollen.
08:49 Uhr: Ermittlungen in zwei Richtungen
US-Polizei und -Geheimdienste ermittlen nach Angaben von Insidern zunächst in zwei Richtungen: Ein Anschlag von regierungsfeindlichen Gruppen aus dem Inland oder radikale Islamisten.
08:34 Uhr: Laut US-Medienberichten führte die Polizei eine Hausdurchsuchung in einem Apartment-Komplex in einem Vorort von Boston durch. Nähere Informationen sind noch nicht bekannt.
08:18 Uhr: Ein Bild des Terrors
(c) EPA
07:51 Uhr: "Es war eine riesige Explosion, es hörte sich wie eine Bombe an, die direkt neben mir explodierte", sagte Iffrig. "Die Schockwellen haben meinen ganzen Körper erfasst. Meine Beine fingen an zu zittern, aber ich habe keinen Schmerz verspürt." Er fiel zu Boden. Sofort sei ein Streckenposten bei ihm gewesen. "Er half mir über die Ziellinie, damit ich das Rennen beenden konnte", sagte Iffrig.
07:47 Uhr: Marathonläufer (78) stürzt - aber schafft Ziellinie
Die Bombenexplosion hat einen 78 Jahre alten Marathonläufer kurz vor der Ziellinie von den Beinen gerissen. Doch Bill Iffrig rappelte sich auf und schaffte es noch über die Ziellinie, wie er dem Sender CNN am Montagabend (Ortszeit) berichtete.
07:28 Uhr: Laut der Internetseite der Organisatoren waren auch 41 Österreicher für den Marathon angemeldet. Außenamts-Sprecher Martin Weiss sagte in der Nacht, die österreichischen Vertretungsbehörden stünden mit den lokalen Behörden in Kontakt. Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass sich Österreicher unter den Toten oder Verletzten befänden.
07:15 Uhr: Kein Hinweis auf Österreicher
Das Außenministerium in Wien hat keine Hinweise darauf, dass auch Österreicher von den Explosionen betroffen sein könnten.
06:50 Uhr: Auch im Kongress wurde schnell die Möglichkeit eines Anschlags erwogen. Senatorin Susan Collins sagt etwa, die Explosionen "tragen alle Kennzeichen einer Terrorattacke".
06:38 Uhr: "Ein klarer Terrorakt"
Unter dem Mantel der Anonymität scheuen sich Vertreter des Weißen Hauses nicht, von Terrorismus zu sprechen. Ein ranghoher Mitarbeiter Obamas sagte, dass "jedes Ereignis mit mehreren Sprengsätzen - wie offenbar dieses - ein klarer Terrorakt" sei.
06.11 Uhr: Eine größere Anzahl Polizisten soll sich auf einen Gebäudekomplex im Nordosten Bostons konzentrieren, berichtet der "Boston Globe".
06.01 Uhr: Die Ermittler zeigen sich weiterhin zurückhaltend: "Das sind strafrechtliche Ermittlungen und mögliche Terrorermittlungen", sagte der leitende Agent der Bundespolizei FBI, Rick DesLauriers, bei einer Pressekonferenz. Einzelheiten nannte er mit Verweis auf "laufende Ermittlungen" nicht.
05.47 Uhr: Das ursprünglich mit den Marathon-Bomben in Verbindung gebrachte Feuer in der Bostoner JFK-Bibliothek scheint nichts mit den Anschlägen zu tun zu haben, berichtet der Boston Globe.
05.26 Uhr: Die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Senat, Dianne Feinstein, hält eine Terrorattacke in Boston für wahrscheinlich - es wäre damit der schwerste Anschlag auf US-Boden seit dem 11. September 2001.
05.01 Uhr: US-Senatorin Susan Collins sagte, die Explosionen "tragen alle Kennzeichen einer Terrorattacke".
04.40 Uhr: "New Kids on the Block"-Sänger entkam nur knapp der Tragödie
New Kids on the Block-Sänger Joey McIntyre (40) ist beim Boston-Marathon am Montag kurz vor den Anschlägen ins Ziel gekommen. "Es gab eine Explosion an der Ziellinie etwa fünf Minuten nachdem ich fertig war", twitterte der Musiker kurz nach seinem Zieleinlauf. "Ich bin ok, aber ich bin mir sicher, dass viele verletzt wurden."
04.32 Uhr: In acht Bostoner Spitälern wurden laut "Boston Globe" bis dato 140 Patienten behandelt, die bei den Terror-Anschlägen verletzt wurden.
03.47 Uhr: Experten vermuten US-Extremisten hinter den Anschlägen
In mehreren großen TV-Sendern äußerten Experten die Vermutung, dass es sich eher um einen einheimischen Extremisten handeln könnte als um eine internationale Terroraktion. So sei der Angriff zwar anscheinend sorgfältig geplant gewesen, aber die Sprengsätze schienen nicht sehr ausgeklügelt gewesen zu sein - sonst hätte es weitaus mehr Todesopfer gegeben, so die einhellige Meinung der Fachleute.
03.32 Uhr: An dem Lauf nahmen rund 23.000 Menschen teil, eine halbe Million Zuschauer säumten die Straßen. Die Explosionen ereigneten sich am Nachmittag (Ortszeit) rund 100 Meter voneinander entfernt, als Hobby-Läufer gerade die Ziellinie überquerten. Die Spitzenläufer waren zu dieser Zeit schon längst im Ziel.
03.16 Uhr: FBI übernimmt Führung bei Ermittlungen - über 100 Verletzte bestätigt
Mehr als 100 Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs von Massachusetts, Deval Patrick, verletzt. Das FBI erklärte, es werde die Führung bei den Ermittlungen übernehmen.
03.08 Uhr: Keine "Person of interest" (=verdächtige Person) in Haft, bestätigt nun auch der Polizeikommissioner.
02.58 Uhr: Durchsagen in New Yorker U-Bahn nach Bomben von Boston
Nach den tödlichen Bombenanschlägen von Boston hat die Polizei ihre Präsenz auch in den New Yorker U-Bahnen und Bahnhöfen deutlich verstärkt. An nahezu jeder Haltestelle der Subway stand ein Polizist, an größeren Bahnhöfen auch mit Sturmgewehr, Schutzweste und Gefechtshelm. Zudem gab es Durchsagen, um die Reisenden zu beruhigen: "Die Polizei ist für Sie da, wir schützen Sie", aber auch: "Wenn Sie etwas Verdächtiges sehen, behalten Sie es nicht für sich, sondern verständigen Sie einen Polizisten."
02.55 Uhr: +++ Laut Boston Globe bestätigte der Polizeipräsident von Boston offiziell das dritte Todesopfer +++
02.47 Uhr: Lauf-Shops werden zur Anlaufstelle für Beileidsbekundungen. So hat etwa die Firma Marathon Sports denTwitter-Hashtag #prayforboston eingerichtet und zu Spenden an das Rote Kreuz aufgerufen. In den Shops selbst treffen sich immer wieder Läufer, um Informationen zu erhalten.
02.21 Uhr: Letzter Marathon-Abschnitt war Newtown-Opfern gewidmet
Tragische Verbindung zwischen zwei tödlichen Angriffen: Die letzte Meile des Boston-Marathons, auf der bei zwei Bombenexplosionen am Montag (Ortszeit) mindestens zwei Menschen getötet und über 100 verletzt wurden, war den Opfern des Amoklaufs von Newtown gewidmet. Angehörige der Opfer aus Newtown (Connecticut), wo im Dezember in einer Volksschule 20 Kinder und sechs ihrer Betreuer erschossen worden waren, sollen an dieser Stelle unter den Zuschauern gewesen sein.
02.14 Uhr: +++ Weißes Haus geht von Anschlag aus+++
Das Weiße Haus geht davon aus, dass die Bombenexplosionen ein Terroranschlag waren. Nachdem US-Präsident Barack Obama in einer Erklärung den Begriff "Terrorismus" vermieden hatte, sagte ein Beamter im Weißen Haus wenig später, die Explosionen seien "klar ein Akt des Terrors".
02.02 Uhr: 132 Menschen verletzt - 17 in kritischem Zustand
Nach jüngsten Informationen des US-Senders CNN 132 Menschen verletzt und in Krankenhäusern behandelt worden. 17 befänden sich in kritischem Zustand.
01.52 Uhr: Verschärfte Schutzmaßnahmen vor Weißem Haus
Die Sicherheitsvorkehrungen an "strategisch wichtigen" Orten in anderen größeren US-Städten als Boston sind ebenfalls verstärkt worden. Wie der Sender MSNBC berichtete, wurde beispielsweise in Washington der Abschnitt der Pennsylvania Avenue vor dem Weißen Haus für Fußgänger gesperrt. Auch in New York gebe es verstärkte Schutz- und Kontrollmaßnahmen, so etwa für U-Bahn-Stationen. Wie es weiter hieß, wurden auch auf den US-Airports die Kontrollen verschärft. Das gelte insbesondere für Auslandsflüge.
01.48 Uhr: NATO-Generalsekretär Rasmussen "schockiert"
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat sich entsetzt über die mutmaßlichen Anschläge in der US-Ostküstenmetropole Boston gezeigt. "Ich bin tief schockiert von den Explosionen beim Boston-Marathon", erklärte Rasmussen in der Nacht auf Dienstag in Brüssel. Rasmussen sprach den Familien und Freunden der Todesopfer sein Mitgefühl aus und wünschte den Verletzten eine vollständige Genesung. "Meine Gedanken sind bei den Menschen in Boston und in den gesamten USA", erklärte der NATO-Generalsekretär weiter.
01.41 Uhr: Laut CNN handelt es sich bei einem der beiden Opfer um einen achtjährigen Buben.
01.36 Uhr: Nach bestätigen Informationen von Reuters gibt es 67 Verletzte
01.31 Uhr: Frankreich ruft zu erhöhter Wachsamkeit auf
Nach den mutmaßlichen Bombenanschlägen in der US-Großstadt Boston hat der französische Innenminister Manuel Valls zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen.
01.27 Uhr: Briten-Premier Cameron bestürzt
Der britische Premierminister David Cameron hat sich entsetzt über die mutmaßlichen Anschläge auf den Marathon in Boston im US-Staat Massachusetts gezeigt. "Die Bilder aus Boston sind schockierend und entsetzlich", schrieb Cameron in der Nacht auf Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Seine Gedanken seien bei allen Betroffenen, so der konservative Regierungschef weiter.
01.15 Uhr: Schwarzenegger bedankt sich bei Rettungskräften
Arnold Schwarzenegger, Schauspieler und ehemaliger Gouverneur von Kalifornien, bedankte sich bei den Rettungskräften. "Sie rennen immer unseren größten Ängsten entgegen, um Leben zu retten."
01.04 Uhr: Bostoner Flughafen Boston Logan hebt Flugsperre wieder auf
01.01 Uhr: Stars twittern ihre Anteilnahme
Zahlreiche Stars haben per Kurznachrichtendienst Twitter schockiert und bestürzt auf die Explosionen mit Toten und Verletzten beim Boston-Marathon reagiert. "Das sind schreckliche Nachrichten aus Boston", schrieb etwa die US-Schauspielerin Bette Midler. "Es ist furchtbar und beängstigend, solche Gewalt zu sehen", twitterte die Schauspielerin Ashley Tisdale. "Ich hoffe, dass, wer auch immer das getan hat, zur Rechenschaft gezogen wird", schrieb der kanadische Schauspieler William Shatner.
0.52 Uhr: Google startete Personensuche für Marathon
Nach den Explosionen beim Boston-Marathon hat Google eine Suche für vermisste Personen online gestellt. Beim "Person Finder" kann jedermann Informationen zu Teilnehmern oder Besuchern des Laufs eingeben wie den Gesundheitszustand oder den Aufenthaltsort. Mit einer einfachen Suchmaske lassen sich diese Daten dann von besorgten Freunden oder Familienmitgliedern abrufen.
0.43 Uhr: Das Rote Kreuz in Boston hat sich via Twitter bei allen Blutspendern bedankt - und braucht kein frisches Blut mehr.
0.34 Uhr: Die Bostoner Polizei hat ihre Erklärung zur dritten Explosion zurückgezogen.
0.26 Uhr: Keine Hinweise auf österreichische Opfer
Das österreichische Außenministerium hat derzeit keine Hinweise darauf, dass von den Explosionen beim Boston-Marathon auch Österreicher betroffen sein könnten.
0.15 Uhr: Präsident Obama beendet seine kurze Ansprache und betont: "Wir wissen zwar noch nicht, wer das getan hat, doch seien sie versichert: Er wird der vollen Härte der Justiz zugeführt werden."
US-Präsident Obama bei seiner Rede an die Nation. © screenshot whitehouse.gov
0.14 Uhr: Die Untersuchungen sind noch immer in vollem Gange, man wisse jedoch nicht "wer oder warum" die Anschläge begangen wurden.
0.12 Uhr: Obama: "Die Nationalbrigade und alle anderen Beteiligten haben sich heldenhaft verhalten - und tun es noch immer".
0.10 Uhr: Obama tritt in diesem Moment vor die Presse.
0.01 Uhr: Obama ist nach den Explosionen in Boston vom Direktor der Bundespolizei FBI, Robert Mueller, und von Heimatschutzministerin Janet Napolitano über die Ermittlungen unterrichtet worden. Obama hat sich auch mit dem Bostoner Bürgermeister Tom Menino und dem Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick, über die Lage beraten.
23.53 Uhr: US-Präsident Obama wird sich um 0.10 Uhr in einer Rede an die Nation wenden.
23.51 Uhr: Auf die Frage, ob es sich um Terror-Anschläge handelt, sagte der Bostoner Polizeipräsident: "Wir können es nicht mit Sicherheit sagen... - aber sie können ihre eigenen Schlüsse ziehen."
23.48 Uhr: Der Boston-Marathon ist übrigens älteste und traditionsreichste Stadt-Marathon der Welt. Mehrere Zehntausend Läufer sind jedes Jahr am Start; die Strecke ist gesäumt von bis zu 500.000 Zuschauern.
23.47 Uhr: Laut CNN handelt es sich um eine "Terror-Attacke".
23.46 Uhr: Ob Österreicher unter den Verletzten sind, ist noch ungewiss. Es hatten sich 41 Österreicher beim Boston Marathon angemeldet.
23.42 Uhr: Hier erhält US-Präsident Barack Obama Nachricht von den Anschlägen in Boston
© Weißes Haus / Flickr
23.37 Uhr: NEW YORK: SICHERHEITSVORKEHRUNGEN VERSCHÄRFT
Nach den Explosionen beim Boston-Marathon hat die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen in der Millionenmetropole New York verstärkt. Hotels und bekannte Gebäude würden bis auf Weiteres strenger bewacht, sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg.
23.31 Uhr: Die US-amerikanische Luftverkehrsbehörde FAA hat eine Flugverbotszone über Boston (US-Staat Massachusetts) verhängt. Das teilte sie unter anderem über Twitter mit.
23.26 Uhr: Die Bostoner Polizei dementiert indes den Bericht von Fox News - bisher sei noch niemand im Zusammenhang mit den Explosionen verhaftet worden.
23.25 Uhr: Fox News berichtet, dass eine "Person of interest" (=verdächtige Person) festgenommen worden sei.
23.24 Uhr: Die Bostoner Polizei bittet die Bevölkerung, zuhause zu bleiben. Falls man trotzdem das Haus verlassen muss, sollte es nicht in größeren Gruppen geschehen.
23.17 Uhr: US-Präsident Barack Obama wies seine Regierung an, die Rettungsmaßnahmen und die Ermittlungen zu den Explosionen voll zu unterstützen.
23.11 Uhr: Mehr als 100 Menschen werden nach den Explosionen in den Bostoner Krankenhäusern versorgt, berichtet der Boston Globe.
23.09 Uhr: Der TV-Sender NBC meldet, dass die Polizei Sprengstoff am Explosionsort gefunden hat.
23.03: Weiterer Bombenanschlag auf JFK-Bibliothek
In Boston hat es nach Polizeiangaben eine dritte Explosion gegeben. Sie habe sich in der JFK-Bibliothek der Stadt ereignet, sagte Polizeisprecher Ed Davis bei einer Pressekonferenz. Es handle sich um eine andauernde Gefahrenlage.
22.57 Uhr: Weiteres VIDEO von OE24 zeigt den Moment der Bomben-Explosion