Menschen würden mit bloßen Händen in den Trümmern graben und auf schweres Gerät warten, sagte ein Anwohner.
Kurz nach 23 Uhr bebte die Erde in Marokko mit katastrophalen Folgen – mehr als 2.000 Menschen sind bei dem verheerenden Erdbeben ums Leben gekommen. Wie das marokkanische Innenministerium mitteilte seien mindestens 1.832 Menschen verletzt worden. In Gebieten vom Atlasgebirge bis zur Altstadt von Marrakesch wurden Gebäude teils völlig zerstört und berühmte Kulturdenkmäler beschädigt.
Selbst im südlichen Teil Spaniens und Portugals war das schwere Beben deutlich spürbar. So gingen etwa bei der Notrufzentrale im spanischen Andalusien mehr als 20 Anrufe besorgter Bürger aus den Regionen um Huelva, Sevilla, Jaén, Málaga, Marbella und Córdoba ein.
Österreicherinnen und Österreicher seien nach bisherigem Wissensstand bei dem schweren Erdbeben in Marokko nicht verletzt worden, teilte das Außenministerium auf APA-Anfrage mit.
Neugeborenes aus Trümmern gerettet
Das Beben ereignete sich am späten Freitagabend um 23.11 Uhr Ortszeit und dauerte mehrere Sekunden. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte es eine Stärke von 6,8, laut dem Helmholtz-Zentrum Potsdam 6,9. Das Epizentrum lag gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch im Atlasgebirge.
Menschen würden mit bloßen Händen in den Trümmern graben und auf schweres Gerät warten, sagte ein Anwohner am Samstag.
Ein Video in den sozialen Netzwerken zeigt die Rettung eines Neugeborenen aus den Trümmern.
Ein Video, das den Moment der Rettung eines Neugeborenen nach dem Erdbeben zeigt! ????????????????❤️ #Marokko #Morocco #Erdbeben #earthquake
— Abbé Pierre (@AbbePrimo) September 9, 2023
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Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach Überlebenden. Es wurde befürchtet, dass die offizielle Zahl der Opfer weiter steigt, wenn die Einsatzkräfte entlegene Regionen erreichen.
Auf Bildern und Videos in sozialen Netzwerken waren Trümmerhaufen, zerstörte Gebäude und beschädigte Teile der berühmten roten Mauern zu sehen, die die Altstadt von Marrakesch umgeben, ein Unesco-Weltkulturerbe. Andere Videos zeigten schreiende Menschen, die Restaurants in der Stadt verließen. Aus vielen Provinzen wurden Tote gemeldet. Kurz nach dem ersten Beben kam es zu einem Nachbeben der Stärke 4,9. Aus Angst vor weiteren Erschütterungen blieben viele im Freien. Bewohner standen in Straßen oder kauerten auf Gehwegen.