Massen-Oralsex und Nackt-Shopping:
So wild treiben es Spaniens Touristen
11.08.2016
"Mamading", "Balconing" und andere Phänomene nerven die Anrainer.
Spaniens Tourismus verbucht ein Rekordjahr nach dem anderen. Allein im Vorjahr kamen 68,1 Millionen Ausländer nach Spanien. Bis Mai 2016 erreichte der spanische Tourismus einen Zuwachs von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Doch mit den Rekorden halten auch immer mehr eigenartige Phänomene in dem Sonnenparadies Einzug, wie die spanische Tageszeitung "El País" berichtet
Vom „Mamading“ genannten Massen-Oralsex (vom spanischen „mamar“, also „blasen) in Magaluf über Nackt-Shopping in Suermärkten bis hin zum „Balconing“, bei dem Touristen von Balkonen springen und sich dabei auch schon tödlich verletzt haben, reicht die Palette des mittlerweile ganz normalen Wahnsinns.
Nackt in den Supermarkt
In Barcelona verärgerten Touristen die Einheimischen, als sie im Hafenviertel Barceloneta nackt Einkaufen gingen. Für die Anrainer gestalte sich das Leben im Sommer immer schwieriger, da viele Wohnungen illegal an Ausländer, vor allem Briten, vermietet würden. Jetzt gibt es einen „Plan für den Sommer 2016“, der eine Verstärkung des Einsatzes von Zivilpolizisten vorsieht.
Balkonspringen
Im Jahr 2013 beschloss die Stadt Salou in Tarragona eine Strafe von 300 Euro für Touristen, die von einem Balkon in ein anderes Hotel oder in den Pool springen. Das erste Todes-Opfer der Saison war ein 25-jähriger Brite. Seit dem Jahr 2015 ist „Balconing“ sogar mit einer Strafe zwischen 750 und 1.500 Euro belegt. Dennoch lässt sich das Phänomen schwer unter Kontrolle bringen. „Die Touristensaison hat nicht begonnen, bevor nicht einer beim Balconing gestorben ist“, so ein Bewohner von Salou zynisch.
Massen-Oralsex
Ein Video eines 18-jährigen Mädchens im Alkohol-Hotspot Magaluf ging 2014 viral. Darin ist zu sehen, wie die junge Frau Oral-Sex an mehr als 20 Männern durchführt – im Austausch für Alkohol. Das „Mamading“ sorgte für einen Aufschrei in britischen Boulevardzeitungen. Nun sagt die Region dem Phänomen den Kampf an – man will nicht mehr nur niedrigklassige Touristen anziehen.