Augenzeugen der Räumung berichten von brutalem Vorgehen der Polizei.
Bei der Räumung des zentralen Zeltlagers der Anti-Wall-Street-Bewegung in New York hat die Polizei am Dienstag rund 150 Demonstranten festgenommen. Die vor rund zwei Monaten errichtete Zeltstadt, in der Hunderte gegen die Macht der Finanzkonzerne demonstrierten, war das Zentrum einer Protestwelle, die auch nach Europa schwappte. Die Polizei begründete die Räumung mit Gesundheits- und Sicherheitsgefahren. Die Veranstalter zeigten sich zuversichtlich, dass die Bewegung nicht abebbt, sondern durch das Vorgehen der Behörden eher Zulauf erhält.
Diashow: New Yorker Polizei löst Occupy-Demo auf
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Occupy Wall Street: Polizei und Demonstranten geraten aneinander
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Der Polizei zufolge verließen die meisten Menschen den Park friedlich. Vereinzelt applaudierten Anrainer der Polizei. Hunderte der Demonstranten fanden sich im Laufe des Tages in einem anderen Park zusammen. Bürgermeister Michael Bloomberg sagte, die Demonstranten hätten zwei Monate lang den Zuccotti-Park nahe des Finanzdistrikts mit Zelten und Schlafsäcken belegen können. "Nun müssen sie den Raum mit der Kraft ihrer Argumente besetzen." In Teilen des Park roch es nach Fäkalien, zudem gab es Berichte über sexuelle Übergriffe, Diebstähle und Drogenhandel.
Die auch als "Besetzt die Wall Street" (Occupy Wall Street) bekannte Bewegung will aus dem Rückschlag stärker hervorgehen. "Jeder Vertriebene wird fünf Freunde mitbringen und jeder, der davon gehört hat, wird kommen und seine Bekannten mitbringen", sagte der 25-jährige Justin Wedes. Eine 38-jährige Mitstreiterin ergänzte, das Vorgehen der Polizei sei eine Chance, Gehör zu finden.
In mehreren US-Städten haben die Behörden Camps der Protestbewegung geräumt, darunter in Atlanta und Salt Lake City. Im kalifornischen Oakland setzte die Polizei Tränengas und Blendgranaten ein, wobei ein Mann schwer verletzt wurde.