Natur-Phänomen

„Meeresrotz“ bringt Adria zum Leuchten

28.08.2024

An den Küsten der Adria, insbesondere in Kroatien und Italien, sind Urlauber derzeit mit einem ungewöhnlichen Phänomen konfrontiert 

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© TikTok/@the_unicorn_nicky
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Der sogenannte „Meeresrotz“ sorgt tagsüber für Unmut, verwandelt sich jedoch nachts in ein leuchtendes Spektakel, das viele in Staunen versetzt.

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Ärgernis bei Tag, Naturschauspiel bei Nacht

Seit mehreren Wochen häufen sich Berichte von Urlaubern, die sich über Schleim an den Stränden der Adria-Küste beschweren. Dieses Jahr scheint das Problem besonders ausgeprägt zu sein. Was viele als lästig und unästhetisch empfinden, ist ein Ergebnis des verstärkten Auftretens von Mikroalgen im Mittelmeer. Diese Algen, die im Volksmund „Meeresrotz“ genannt werden, sind zwar ungefährlich, aber dennoch unangenehm für die Strandbesucher.

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Nächtliches Leuchten

Was tagsüber für Unmut sorgt, verwandelt sich in der Dunkelheit in eine beeindruckende Naturerscheinung. An den Stränden von Kroatien und Italien haben einige Urlauber bemerkt, dass das Meer bei Nacht auf geheimnisvolle Weise zu leuchten beginnt. Sanda Skejić, eine Expertin vom Institut für Ozeanografie und Fischerei in Split (Kroatien), erklärte der kroatischen Zeitung 24sata (Kroatien) dieses Phänomen. Sie erläuterte, dass bestimmte Mikroorganismen, wenn das Meer besonders warm ist, eine chemische Reaktion auslösen, bei der sie mithilfe einer Substanz namens Luciferin Licht erzeugen. Dieses Licht erscheint in einem bläulichen oder grünlichen Schimmer und wird durch Bewegungen im Wasser aktiviert. Beispielsweise kann das Werfen von Steinen ins Wasser dieses Leuchten auslösen. Einigen Reisenden ist ein ähnliches Phänomen von den Malediven bekannt, aber an den europäischen Küsten ist es neu und besonders faszinierend.

Hohe Wassertemperaturen und Nährstoffeintrag

Die ungewöhnliche Häufung der Mikroalgen in diesem Jahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Der Experte führt die vermehrte Algenbildung auf die aktuell hohen Wassertemperaturen zurück. Darüber hinaus haben die geringen Windbewegungen und kürzliche Regenfälle das Meer zusätzlich mit Nährstoffen angereichert, die das Wachstum dieser Algen begünstigen.

Keine Gefahr für Badegäste

Trotz des unappetitlichen Anblicks dieser Algen gibt es für Badegäste keinen Grund zur Sorge. Die Mikroalgen sind zwar lästig, stellen jedoch keine Gefahr für den Menschen dar. Urlauber können also weiterhin unbesorgt im Meer baden und dabei möglicherweise sogar das nächtliche Leuchten genießen. 

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