Die intensiven Kämpfe in der Ostukraine haben 300 Opfer gefordert.
Im Osten der Ukraine sind nach UN-Angaben in den vergangenen zehn Tagen mehr als 300 Menschen getötet worden. Damit steige die Zahl der seit Ausbruch des Konflikts im April getöteten Menschen auf 4.035, teilte die UNO am Freitag mit. Eigentlich gilt seit Anfang September eine Waffenruhe zwischen den ukrainischen Streitkräften und prorussischen Separatisten in den Großstädten Donezk und Lugansk.
Fast 1 Mio. Flüchtlinge
Die Opferbilanz der UNO schließt jene 298 Menschen mit ein, die im Juli beim Absturz der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine ums Leben kamen. Nach UN-Angaben wurden durch den Konflikt 930.000 Menschen aus ihren Wohnorten in den Regionen Donezk und Lugansk vertrieben. Fast 490.000 Flüchtlinge suchten demnach Schutz im Ausland, die meisten davon im benachbarten Russland.
Der UN-Bericht wurde zwei Tage vor den von den Separatisten geplanten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Donezk und Lugansk veröffentlicht. Diese Abstimmungen seien "ein Hindernis für die Friedensverhandlungen und werden sich negativ auf die humanitäre Lage in den Konfliktgebieten auswirken", erklärte die UNO. Die Vereinten Nationen kritisierten zudem die "einseitige" Entscheidung Russlands, einen neuen Konvoi mit Hilfsmitteln in den Osten der Ukraine zu entsenden.