Bis Ende März sollen 500 zusätzliche Soldaten in die Krisenregion.
Nur Stunden nach UN-Berichten über Einschüchterungsversuche gegen ihre Mitarbeiter in Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), hat der UN-Sicherheitsrat am Montag eine Aufstockung der dort stationierten Blauhelmtruppen genehmigt. So sollen bis Ende März bis zu 500 zusätzliche Soldaten vorübergehend in das westafrikanische Land entsandt werden.
Des Landes verwiesen
Zuvor hatte der Rat das Mandat der mehr als 8.600 Blauhelme in dem Land bis Ende Juni 2011 verlängert. Der abgewählte Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, hatte die UN-Soldaten am vergangenen Wochenende des Landes verwiesen. Am Montag berichteten die UN dann, dass bewaffnete Männer nachts in die Häuser ihrer Mitarbeiter eingedrungen seien und sie aufgefordert hätten, das Land zu verlassen.
Die Europäische Union und die Vereinten Nationen haben am Montag den Druck auf den abgewählten Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, erhöht, den Sieg seines Konkurrenten Alassane Ouattara anzuerkennen. Der UN-Sicherheitsrat rief in einer einstimmig beschlossenen Resolution alle Parteien und Akteure dazu auf, "den Willen des Volkes und den Ausgang der Wahl zu respektieren", um den Frieden in der Elfenbeinküste zu gewährleisten. Die EU drohte Gbagbo und seiner Ehefrau mit Sanktionen.
Das Paar stehe auf einer Liste mit insgesamt 19 Personen, die noch Ende der Woche von den Mitgliedsstaaten der EU bestätigt werden solle, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Dienstes der EU, Maja Kocijancic. Die Sanktionen sehen vor, Gbagbos Vermögen einzufrieren und eine Visum-Sperre gegen ihn zu verhängen.
Ergebnis anerkannt
Zuvor hatten bereits die USA, Frankreich und die Afrikanische Union das von der ivorischen Wahlkommission verkündete Ergebnis anerkannt, wonach Gbagbos Herausforderer Ouattara die Präsidentschaftswahl gewann. Gbagbo erkennt dies aber nicht an und verweist darauf, dass der Verfassungsrat ihn zum Gewinner erklärt habe.
Am Montag wurde bekannt, dass Gbagbo den prominenten US-Anwalt Lanny Davis angeheuert hat, der offenbar helfen soll die Situation zu klären. Er solle nicht untersuchen, wer bei den Wahlen am 28. November gewonnen habe, es sei vielmehr seine Aufgabe, hinsichtlich der Abstimmung fair die Fakten zu bewerten, sagte Davis bei einer Pressekonferenz.