Die Regenfälle sind teis intensiver als bei der Jahrhundertflut 1997.
In den Hochwasserfluten in Mitteleuropa sind bisher mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Nach tagelangen Regenfällen waren tausende Häuser und viele Straßen und Felder in Polen, Tschechien und der Slowakei überflutet. Die Niederschläge sollen nach Angaben von Meteorologen bis Ende der Woche andauern.
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Dramatische Situation
Die Situation in Polen und Tschechien sei
dramatisch, sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, am
Montagabend. Es gebe aber keinen Grund zu Panik. Ob es zu einer Flut wie
beim verheerenden Oder-Hochwasser 1997 kommt, hänge davon ab, ob das
Hochwasser der Oder und das Hochwasser der Flüsse Glatzer Neiße und Bober
wieder zusammenfielen. Das Hochwasser wird zuerst am Pegel in Ratzdorf bei
Eisenhüttenstadt gemessen.
Mehrere Tote in Polen
In Polen ertranken bisher mindestens fünf
Menschen in den Fluten, darunter ein achtjähriges Kind. Zwei weitere
Menschen galten als vermisst. Tausende Häuser, Straßen und Felder an
Weichsel und Oder wurden überflutet. Aus besonders bedrohten Gebieten im
Süden Polens wurden rund 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht, teilte das
Innenministerium in Warschau mit.
Sintflut
Die Regenfälle seien intensiver als bei der
Jahrhundertflut 1997, sagte Innenminister Jerzy Miller nach Angaben der
Nachrichtenagentur PAP. Die Gefahr für Krakau sei vergleichbar mit der vor
13 Jahren. Miller und Regierungschef Donald Tusk hielten sich in der
Krisenregion auf, um die Situation zu beobachten. Man werde eng mit
Tschechien und der Slowakei kooperieren, sagte Tusk.
Am Oder-Pegel Miedonia auf polnischer Seite war bereits am Montag früh mit 6,88 Meter die Alarmstufe von sechs Metern überschritten worden. Bei der Flut von 1997 waren dort in der Spitze fast elf Meter gemessen worden.
In der Slowakei stürzte ein Mann in einen hochwasserführenden Bach und ertrank. Die Leiche des 62-Jährigen war bereits am Sonntag in dem Dorf Nitrianske Sucany bei Novaky geborgen worden, bestätigte ein Feuerwehrsprecher. Es habe bis Dienstag gedauert, die Todesumstände zu klären. Am Montag hatte die Regierung in Bratislava den Einsatz von 1.400 Soldaten angeordnet, am Dienstag wurden weitere 2.000 Mann in Bereitschaft versetzt.
Hochwasseralarm
Die tschechischen Behörden riefen am Dienstag in
etwa 15 Orten Hochwasseralarm aus. Eine 69-Jährige ertrank nur 60 Meter von
ihrem Haus in Trinec (Trzynietz) entfernt im Flussbett der Olse (Olsa).
Viele Flüsse traten vor allem im Osten des Landes über die Ufer. In der
Gemeinde Troubky, die bei der Jahrhundertflut 1997 besonders schwer
getroffen worden war, stand das Wasser bis zu 1,3 Meter hoch.