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Auf der Flucht

Baton Rouge: Attentäter tötet mehrere Polizisten

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Offenbar mehrere Schwerverletzte bei Schießerei nahe Shoppingcenter.

Eineinhalb Wochen nach dem Attentat eines Heckenschützen in Dallas sind in den USA erneut mehrere Polizisten durch Schüsse getötet worden. In der Stadt Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana wurden nach Angaben der örtlichen Polizei am Sonntag mindestens drei Beamte erschossen und drei weitere verletzt. Auch ein mutmaßlicher Täter sei tot, zwei Mittäter "könnten auf der Flucht" sein.

Die genaueren Umstände des Vorfalls blieben zunächst unklar. Offenbar seien die Beamten wegen einer anderen Schießerei im Einsatz gewesen, als sie dann selbst beschossen worden seien, sagte ein Polizeisprecher in einem örtlichen Fernsehsender. Der Vorfall ereignete sich um 09.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ).

Es gab mehrere Hinweise darauf, dass es sich wahrscheinlich um eine geplante Attacke gegen Polizisten gehandelt hat. Demnach wurden die Polizisten vermutlich in einen Hinterhalt gelockt. Sie seien mit einem Notruf zum Tatort gelockt worden, an dem dann aus dem Hinterhalt das Feuer eröffnet worden sei. Der Gouverneur von Louisiana, John Edwards, sprach auf Twitter von einer "verabscheuungswürdigen Attacke gegen uns alle". US-Medien bewerteten auch das als Hinweis, dass es sich um einen gezielten Angriff handelte.

Roboter soll Leiche des Täters auf Sprengstoff untersuchen

Unklar war zunächst auch, ob einer oder mehrere Täter auf die Polizisten schossen. In US-Medienberichten hieß es, die Schüsse seien offenbar von einem mit einem Sturmgewehr bewaffneten Einzeltäter abgegeben worden. Die Lage scheine nun unter Kontrolle zu sein, sagte ein anderer Polizeisprecher.

Einer der verletzten Polizisten schwebte am Sonntag noch in Lebensgefahr. Nach Angaben eines Polizeivertreters sollte ein Roboter zu der Leiche des getöteten mutmaßlichen Schützen geschickt werden, um nach etwaigen Sprengsätzen zu suchen.

Polizei geht von einem Täter aus

Zu der Schießerei selbst gab es widersprüchliche Zeugenberichte. Ein Augenzeuge, Brady Vancel, sagte dem Fernsehsender WAFB, er habe eine Schießerei zwischen mutmaßlichen Bandenmitgliedern beobachtet, bevor die Polizei eingetroffen sei. "Das hatte nichts zu tun mit irgendeinem der Vorfälle", sagte Vancel mit Blick auf die Polizeigewalt und die tödlichen Schüsse auf Polizisten in Dallas, die zuletzt das Land erschütterten. Zwei Männer seien später weggerannt, ein dritter habe reglos am Boden gelegen. Mindestens einer der mutmaßlichen Schützen habe möglicherweise ein automatisches Gewehr AR-15 bei sich getragen.

Ein anderer Zeuge beschrieb im Gespräch mit dem Sender WBRZ einen schwarz gekleideten und maskierten Mann, der wahllos um sich geschossen habe.

Nach Einschätzung der Behörden in Baton Rouge (US-Staat Louisiana) hat nur ein Täter die tödlichen Schüsse auf Polizisten (US-Staat Louisiana) abgegeben. "Wir glauben, dass die Person, die auf die Polizisten geschossen und sie getötet hat, tot ist", sagte der Chef der Staatspolizei, Mike Edmonson, am Sonntag auf einer Pressekonferenz.
 

Baton Rouge Grafik
© APA

Sorge wegen Trump-Parteitag in Cleveland: Demonstrationen erwartet

Nach Angaben des Weißen Hauses hielt sich US-Präsident Barack Obama über die Ereignisse auf dem Laufenden. Erst in der vergangenen Woche hatte er in Dallas eine Trauerrede für die dort getöteten Polizisten gehalten.

Der Vorfall löste auch deshalb besondere Besorgnis aus, weil am Montag in Cleveland (Bundesstaat Ohio) der Parteitag der Republikaner beginnt. Dazu werden über 50.000 Menschen erwartet. Am Rande des Parteitages wird es zahlreiche Demonstrationen geben, das hat bereits Befürchtungen ausgelöst, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte. Daher findet die "Convention" bereits unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen statt.

In Baton Rouge war Anfang Juli der 37-jährige Afroamerikaner Alton Sterling von der Polizei erschossen worden. Dieser und ein ähnlicher tödlicher Polizei-Einsatz gegen einen Schwarzen im Bundesstaat Minnesota hatten landesweite Proteste ausgelöst. Bei einer dieser Demonstrationen wurden dann in der texanischen Stadt Dallas fünf Polizisten von einem Attentäter aus dem Hinterhalt erschossen. Der von der Polizei getötete Attentäter von Dallas, ein afroamerikanischer Afghanistan-Veteran, hatte gesagt, er habe gezielt weiße Polizisten töten wollen.

Video zum Thema: Schüsse auf Polizisten in Dallas: 5 Tote
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