In Fünf Jahren
Menge der sichergestellten Drogen im Hamburger Hafen verdreifacht
14.05.2024Die Menge der im Hafen der norddeutschen Stadt Hamburg sichergestellten Drogen hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht.
Waren es 2019 noch 9,5 Tonnen Suchtgift, die von Polizei und Zoll entdeckt wurden, stieg die Zahl im Vorjahr auf 33,9 Tonnen, wie aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht. Und das ist offenbar nur die Spitze des Eisbergs, da die Menge an Drogen, die nicht entdeckt wird, erheblich größer sein dürfte.
Hamburg ist drittgrößter Seehafen Europas
Sorgen bereitet den Behörden vor allem das Kokain. "Es ist von einem massiven Kokainzufuhrdruck aus den südamerikanischen Produktions- und Transitländern auszugehen, was auf einen weiterhin stark anwachsenden Absatzmarkt in Europa zurückzuführen ist", hieß es. "Der Hamburger Hafen rückt dabei als drittgrößter Seehafen Europas in den Fokus von Tätergruppierungen."
Maßnahmen
Um den Gefahren durch die international organisierte Drogenkriminalität auf allen Ebenen zu begegnen, hatten sich Sicherheitsbehörden und Hafenwirtschaft bereits im vergangenen Oktober zu einer "Allianz sicherer Hafen" zusammengeschlossen. Gleichzeitig verfolgen Polizei, Zoll und Bundeskriminalamt in dem EU-geförderten Projekt "Infiltration der Nordseehäfen durch Strukturen der Organisierten Kriminalität" (INOK) neben repressiven und operativ-taktischen Maßnahmen auch präventive Ansätze.
Dazu hatten Bürgermeister Peter Tschentscher, Innensenator Andy Grote (beide SPD) und die Hafenwirtschaft erst in der vergangenen Woche eine Awareness-Kampagne für Hafenarbeiter vorgestellt, die die Gefahr verdeutlichen soll, durch Anwerbeversuche von Drogenkartellen in kriminelle Machenschaften verwickelt zu werden. Außerdem gibt es ein Portal, über das anonym Hinweise gegeben werden können.
Internationales Treffen zur Drogenprävention
Auch international soll die Zusammenarbeit im Kampf gegen Drogenhandel und Organisierte Kriminalität verstärkt werden. Am Dienstag kommen auf Einladung von Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser (SPD) dazu die Innenministerinnen und Innenminister aus Belgien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden im Rahmen der "Coalition of European countries against serious and organised crime" in Hamburg zusammen.
An dem Treffen im Maritimen Museum nehmen auch Vertreter der Europäischen Union und weiterer internationaler Gremien und Organisationen teil. Zentrale Themen sollen nach Angaben des Innenministeriums die Bekämpfung des Drogenhandels sowie Sicherheit und Resilienz der Häfen sein.