Jihadisten benutzen Unbeteiligte, um sich strategische Vorteile zu verschaffen.
Immer wieder wird davon berichtet, wie die Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Sie verbieten den Bewohnern eines Gebietes, aus der Kampfzone zu fliehen, um den Feinden so den Einsatz von Waffen und damit auch das Vorrücken zu erschweren.
Im Kampf um die nordirakische IS-Hochburg Mosul berichteten Militärs sogar, dass die Extremisten Menschen aus anderen Stadtteilen in Kampfgebieten zusammengetrieben hätten. Eine Flucht ist für die Menschen oft lebensgefährlich, weil IS-Scharfschützen auf jeden zielen, der sich in Sicherheit bringen will.
Zudem positioniert der Islamische Staat schwere Waffen wie Mörser auf Dächern oder Balkonen von Häusern, in denen Familien leben. Auch hier das gleiche Kalkül: einen Luftangriff oder den Beschuss durch die irakische Armee oder die US-geführte Militärkoalition zu verhindern. Die Jihadisten handeln ohne Rücksicht auf menschliches Leben - setzen dabei aber auf den Respekt ihrer Gegner davor.
Eine weitere Taktik sind teilweise Hunderte Meter lange Tunnelsysteme, in denen sich die Islamisten zurückziehen und den Ort wechseln können, ohne gesehen zu werden. Einen ähnlichen Sinn hat das Durchbrechen von Wänden zwischen Häusern in Wohngebieten: Die IS-Kämpfer haben auf diese Weise mehr Bewegungsfreiheit und können den Feind von Orten aus angreifen, an denen dieser sie nicht vermutet.
Eine altbekannte Kampfmethode des IS, die zum Angriff und zur Verteidigung eingesetzt wird, sind Selbstmordattentäter. Diese sollen viele Feinde mit in den Tod reißen und den Gegnern auch psychisch schaden. Wegen der größeren Sprengkraft setzt der IS oft auf gepanzerte Autos, die zu fahrenden Bomben umgebaut wurden.