Zehntausende Migranten harren weiter an der Grenze zur EU aus. Täglich versuchen Tausende die massiven Barrikaden zu stürmen und von der Türkei nach Griechenland zu gelangen. Die massiven Angriffe wurden abgewehrt.
Nachdem der türkische Präsident Recep Erdogan die Grenzen für Flüchtlinge öffnete und damit auf Konfrontationskurs mit der EU ging, verfallen auch die Preise der Schlepper. Verlangten die Menschenhändler zuvor noch rund 300 Euro, um eine Person von der Türkei nach Griechenland zu bringen, so ist dieser Preis nun auf 15 Euro gesunken. Der türkische Schlepper Semih erzählt gegenüber der "Daily Mail": „Es wurde uns von der türkischen Seite erlaubt. Früher verlangten wir 200-300 Euro pro Person, jetzt nur mehr 15 Euro.“
Indes warnt die europäische Grenzschutzagentur Frontex vor einer weiteren Zuspitzung der Situation: "Es wird schwierig sein, den massiven Strom von Menschen, die sich auf die Reise gemacht haben, zu stoppen", so Frontex in einem internen Bericht. Bis zu 75.000 Flüchtlinge haben sich zuletzt auf den Weg gemacht.
Koalitions-Konflikt um Flüchtlinge
Der grüne Vizekanzler Werner Kogler bleibt - theoretisch - dabei: Er würde "wenigstens ein paar Frauen und Kinder", die in den griechischen Flüchtlingslagern festsitzen, nach Österreich holen. Das lehnen aber Kanzler Sebastian Kurz und sein Innenminister Karl Nehammer ab. Das stehe nicht im Koalitionsabkommen.
Kogler stimmt zu und meinte gestern nach der türkis-grünen "Arbeitssitzung" zur Flüchtlingssituation an der türkisch-griechischen Grenze, dass er sich da eine private Meinung leiste. Was auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen so sieht. Er erklärte, dass er "eine Koalition der Willigen" unterstützen würde: Österreich solle "in bestimmtem Ausmaß" Flüchtlinge - vor allem Frauen und Kinder - aufnehmen.
Dass ÖVP und Grüne nun wegen Flüchtlingen streiten würden, dementieren beide Parteien. Wirklich einig sind sie dennoch nicht. Gestern wurde versucht, beiden Seiten entgegenzukommen: Die Republik bereitet sich auf Grenzkontrollen und verstärkten Grenzschutz vor, leistet aber auch eine "Soforthilfe" für syrische Flüchtlinge in der Region Idlib in Höhe von drei Mio. Euro.
Kurz: »Kein Geld für türkische Kriegskasse«
Einigkeit zeigten Kurz und Kogler aber bei den "Erpressungsversuchen" von Recep Erdogan. Der Kanzler meinte gar, dass es kein Geld für "türkische Kriegskassen geben" dürfe, die damit "weiter morden" würden. Den EU-Türkei-Deal - die EU zahlt Erdogan dafür, dass er die Flüchtlinge in der Türkei versorgt, statt sie weiter gen Griechenland zu schicken - wollen beide Herren freilich am Leben erhalten. Nehammer appellierte an Flüchtlinge: "Es hat keinen Sinn zu kommen."
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