Islam-Debatte

Merkel: Der Islam gehört zu Deutschland

16.03.2018

Die deutsche Kanzlerin stellt sich damit gegen Innenminister Seehofer. 

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© AFP
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Für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel gehört auch der Islam zu Deutschland. Das hat ihr Sprecher Steffen Seibert am Freitag bekräftigt. Die historische Prägung Deutschlands sei "natürlich eine christliche, eine jüdische", sagte er. Aber inzwischen lebten in Deutschland Millionen von Muslimen.
 
"Auf der Basis unserer Werte und Rechtsordnung" gehörten auch deren Religion "inzwischen zu Deutschland", fügte der Regierungssprecher hinzu. Merkel hatte bereits in der Vergangenheit betont, dass für sie der Islam zu Deutschland gehöre.
 

Kritik an Seehofer-Sager

Innenminister Horst Seehofer hatte in der "Bild"-Zeitung vom Freitag gesagt, er halte den Satz "Der Islam gehört zu Deutschland" für falsch. "Nein, der Islam gehört nicht zu Deutschland", hob der CSU-Politiker hervor. Der neue Innen- und Heimatminister schränkte jedoch ein: "Die bei uns lebenden Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland."
 
Auch die neue Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat sich von Seehofers Äußerung distanziert. "Solche Sätze bringen uns nicht weiter", sagte Widmann-Mauz der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Sie liefern keinen Beitrag zur Lösung der Herausforderungen, vor denen wir stehen."
 
Ihr gehe es darum, den Zusammenhalt im Land zu stärken, sagte Widmann-Mauz. "Wir brauchen eine sachliche Debatte darüber, nach welchen Regeln und welchem Werteverständnis wir in Deutschland zusammenleben wollen. Die Religionsfreiheit ist ein hart erkämpftes und hohes Gut unseres Grundgesetzes, das es zu schützen gilt."
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