Durch Regierung

Merkel erwägt EM-Boykott in der Ukraine

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Bundeskanzlerin will Ministern empfehlen, nicht in die Ukraine zu reisen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwägt einem Bericht zufolge einen Boykott der Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine durch die deutsche Regierung. Sollte die inhaftierte Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko bis zum Beginn der in der Ukraine und in Polen stattfindenden EM in sechs Wochen nicht freigelassen werden, wolle Merkel ihren Ministern empfehlen, den Spielen fernzubleiben, berichtete das Magazin "Spiegel" am Sonntag im Voraus aus seiner neuen Ausgabe. Lediglich für Innenminister Hans-Peter Friedrich in seiner Funktion als Sportminister könnte demnach eine Ausnahme gelten.

Nicht nur der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck wird einer Konferenz zentraleuropäischer Staatschefs Mitte Mai im ukrainischen Jalta fernbleiben. Auch Bundespräsident Heinz Fischer habe bereits vor drei Wochen "aus terminlichen Gründen" seine Teilnahme an dem Treffen abgesagt, wie Fischers Sprecherin Astrid Salmhofer  bestätigte. Laut "Spiegel" sagte der slowenische Präsident Danilo Türk seinem ukrainischen Kollegen Viktor Janukowitsch ebenfalls ab. Keine Entscheidung trafen demnach bisher die Staatschefs Estlands und Lettlands, Toomas Hendrik Ilves und Andris Berzins.

Timoschenko, die an Bandscheibenproblemen leidet, verbüßt eine siebenjährige Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs. Die Europäische Union kritisiert ihre Haft als politisch motiviert. Aus Protest gegen ihre Haftbedingungen trat Timoschenko vor mehr als einer Woche in einen Hungerstreik. Über einen möglichen Boykott der EM wird daher seit Tagen diskutiert. Der deutsche Innenminister Friedrich kündigte an, das Spiel Deutschlands gegen die Niederlande in Charkiw, wo Timoschenko im Gefängnis sitzt, nur nach einem vorherigen Treffen mit der 51-Jährigen zu besuchen.

Diashow Julia Timoschenko in Gefängnis in Ukraine geschlagen

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