Deutsche Kanzlerin stellt sich in Mexiko demonstrativ gegen Trump-Pläne.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wenig verhüllt die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump kritisiert, zur Abwehr illegaler Einwanderung eine gigantische Mauer entlang der Grenze zu Mexiko zu bauen. "Das Errichten von Mauern und Abschottung wird das Problem nicht lösen", sagte sie am Samstag bei einem Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto in Mexiko-Stadt.
"Das Wichtigste ist, Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen", sagte Merkel. Trump will an der über 3000 Kilometer langen Grenze zwischen den USA und Mexiko eine Mauer errichten, um illegale Migration und Drogenschmuggel zu stoppen. Seinen Anhängern versprach er, Mexiko für das Bauwerk zahlen zu lassen. Die mexikanische Regierung lehnt das strikt ab.
"Große Herausforderung"
Schlepperbanden und Menschenhändler müssten freilich bekämpft werden, sagte Merkel. "Das ist eine große Herausforderung, aber durch die Verbesserungen der Grenzanlagen wird man das Thema nicht lösen können."
Jedes Jahr versuchen Zehntausende Menschen aus Lateinamerika, über Mexiko in die USA zu gelangen. Vor allem aus Mittelamerika fliehen viele vor der Gewalt der mächtigen Jugendbanden. Die Nettoeinwanderung aus Mexiko selbst in die USA hingegen ist schon seit Jahren negativ.