Deutscher Außenminister im Schlamassel: Er soll seinen Freund und seinen Bruder begünstigt haben. Kanzlerin Merkel muss ihn verteidigen.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihren Außenminister Guido Westerwelle (FDP) gegen Vorwürfe der Günstlingswirtschaft in Schutz genommen. Die Regierungschefin sei überzeugt, dass der schwule Vizekanzler die ihn ins Ausland begleitenden Unternehmer „in Übereinstimmung mit den Regeln und Usancen“ ausgewählt habe, sagte eine Regierungssprecherin am Freitag in Berlin. Dies gelte auch für die Asien-Reise Westerwelles im Jänner.
Westerwelles Lebensgefährte, der Eventmanager Michael Mronz, hatte als „Lebenspartner“ an der Südamerika-Reise des Ministers im Damenprogramm teilgenommen. In Brasilien finden 2014 die Fußball-WM und zwei Jahre später die Olympischen Spiele statt – das freute Eventmanager Mronz besonders. Auch die Mitreise von Ralf Marohn von einer „Fernost Beratungs- und Handels GmbH“ bei Westerwelles Asien-Besuch stieß auf Kritik. Marohn ist Partner von Westerwelles Bruder Kai.
Die FDP sieht durch die „Schmutzkampagne“ gar die Demokratie gefährdet. „Wir müssen aufpassen, dass die Demokratie nicht Schaden nimmt durch solche Vorwürfe, die konstruiert sind“, sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner.