In ihren Memoiren spricht die deutsche Ex-Kanzlerin offen über ihre Zitteranfälle.
Offen berichtet Merkel über ein Phänomen, das gegen Ende ihrer 16 Jahre als Kanzlerin für Schlagzeilen und Spekulationen sorgte. Kurz vor Ende der militärischen Ehren während des Antrittsbesuchs des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin am 18. Juni 2019 hätten ihre Oberschenkel leicht zu zittern begonnen.
Während der Nationalhymnen habe sich das Zittern über den ganzen Körper ausgebreitet. Nach ein paar Tagen habe sich "der Vorgang" wiederholt. Später hörte sie bei ähnlichen Gelegenheiten die Nationalhymnen nur noch auf einem Stuhl sitzend an.
Neurologisch und internistisch habe es keine Befunde gegeben, berichtet die Physikerin nüchtern. "Die Reaktion meines vegetativen Nervensystems war offensichtlich anders zu verstehen." Eine Osteopathin habe ihr erklärt, "dass mein Körper dabei war, Spannungen abzubauen, die er über lange Zeit aufgebaut hatte, nicht nur nach dem Tod meiner Mutter im Frühjahr, nach dem ich kaum Zeit zum Trauern gefunden hatte, sondern auch im Prozess des Loslassens von meinen Ämtern." Den Absatz schließt Merkel mit einem für sie typischen Satz: "Eigentlich also eine gute Nachricht - wenn mein Körper sich nur nicht dazu entschlossen hätte, diesen Prozess vor den Augen der Öffentlichkeit ablaufen zu lassen."