Nur 28 Prozent zeigten mit dem Finger auf die deutsche Kanzlerin.
Die Terroranschläge in Bayern haben nach Ansicht einer klaren Mehrheit der Deutschen mit der umstrittenen Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel nichts zu tun. Nach einer Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" hält nur eine Minderheit von 28 Prozent eine Schuldzuweisung an Merkel für berechtigt - darunter allerdings 78 Prozent Wähler der rechtspopulistischen AfD.
69 Prozent weisen einen solchen Zusammenhang nach den Anschlägen von Würzburg und Ansbach durch zwei Flüchtlinge im Juli zurück. Auch zwei von drei CSU-Sympathisanten (67 Prozent) sprechen die Kanzlerin vom Vorwurf frei, ihre liberale Flüchtlingspolitik habe den Terror erst ins Land geholt.
Der CSU-Vorsitzende und bayerische Regierungschef Horst Seehofer - einer der schärfsten Kritiker von Merkels Flüchtlingspolitik - hatte erst kürzlich betont, er gebe der Kanzlerin keine Schuld an der Terrorgefahr durch islamistisch beeinflusste Flüchtlinge.
Zweifel an Sicherheitsbehörden
Derzeit gehen 46 Prozent der Bundesbürger laut der am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage davon aus, dass die deutschen Sicherheitsbehörden ausreichend vorbereitet und ausgestattet sind, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten - 50 Prozent bezweifeln das.
Nach dem Terroranschlag in Nizza Mitte Juli mit 84 Toten hatten nur 42 Prozent der Deutschen gesagt, dass die Sicherheitsbehörden ausreichend gewappnet seien.
Maßnahmen
Von den diskutierten Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit steht für die Deutschen eine personelle Verstärkung und bessere Ausrüstung der Polizei klar an erster Stelle (89 Prozent).
Eine schnellere Abschiebung abgewiesener Asylbewerber befürworten 76 Prozent, strengere Grenzkontrollen 73 Prozent. Für die Abschiebung straffällig gewordener Asylbewerber auch in Krisengebiete sprechen sich 72 Prozent der Befragten aus, für den zusätzlichen Einsatz des Militärs im Inland bei einem Terrorangriff 65 Prozent.