Drei Menschen wurden verletzt, der Täter konnte gefasst werden.
Bei einer Messerattacke in einem ICE zwischen Regensburg und Nürnberg sind mehrere Menschen verwundet worden. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz sagte am Samstag: "Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Es gibt keine Erkenntnisse, dass weitere Täter vorhanden sind." Die Hintergründe waren noch völlig unklar.
Sprecher von Landes- und Bundespolizei wollten auf Anfrage keine näheren Angaben zum Festgenommenen machen. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 27-jährigen Syrer handeln. Aus Sicherheitskreisen hieß es zudem, der Angreifer habe mit einem Messer drei Menschen verletzt. Zwei von ihnen erlitten demnach schwere Verletzungen. Die "Bild"-Zeitung berichtete, der Festgenommene solle "psychisch auffällig sein" und im Zug um Hilfe gerufen haben.
Groß-Einsatz
Kurz nach 9.00 Uhr sei ein Notruf bei der Polizei eingegangen, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Der ICE stehe jetzt im Bahnhof Seubersdorf im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Die Polizei sei mit einem Großaufgebot am Tatort.
Die Bahnstrecke Regensburg-Nürnberg war seit etwa 9.00 Uhr gesperrt. Andere Züge auf der Strecke seien zunächst an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten worden, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn zu Mittag. Inzwischen werde der Fernverkehr über Ingolstadt umgeleitet. Für die Fahrgäste bedeute das 30 bis 60 Minuten längere Fahrzeiten.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer drückte sein Entsetzen aus und rief zur Besonnenheit auf. "Die grausame Messerattacke im ICE ist furchtbar", zitierte ihn Ministeriumssprecher Steve Alter im Kurznachrichtendienst Twitter. Seehofer hoffe, dass die Verletzten und diejenigen, die diese Tat miterleben mussten, schnell und vollständig gesund werden. Der CSU-Politiker sagte, die Hintergründe der grausamen Tat seien noch unklar und müssten aufgeklärt werden. "Erst dann ist eine Bewertung möglich."
Wann die Sperrung der Bahnstrecke aufgehoben werde, sei derzeit nicht vorherzusagen, teilte die Deutsche Bahn auf Twitter mit. "Es kommt zu Verspätungen", hieß es weiter.