Teile des hochgegangenen Airbus-Triebwerks haben das Treibstoffsystem zerstört.
Bei der Explosion in einem der Triebwerke eines Airbus A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas sind in der vergangenen Woche nach Medienberichten schwerere Schäden entstanden als bisher bekannt.
Wie die Zeitung "The Australian" am Freitag berichtete, hätten Metallsplitter auch Teile der Verkabelung und des Treibstoffsystems des Riesenflugzeugs zerstört, als sie die Außenhaut der Maschine durchschlugen. Außerdem sei das Feuerlöschsystem am linken Flügel ausgefallen. Nach der Notlandung habe zudem das zweite linke Triebwerk wegen eines Kabelschadens nicht gleich abgestellt werden können. Die australische Fluggesellschaft wollte sich zunächst nicht zu dem Bericht äußern.
Öllecks entdeckt
Der A380 war nach der Explosion in dem Rolls-Royce-Trent-900-Triebwerk kurz nach dem Start in Singapur umgekehrt und notgelandet
. Bei einer anschließenden Untersuchung aller Triebwerke der Qantas-A380-Flotte wurden in weiteren drei Triebwerken Öllecks festgestellt
. Auch bei Maschinen der Singapore Airlines wurden Ölflecken gefunden. Qantas zog seine sechs Großraumjets sofort aus dem Verkehr, Singapore Airlines ließ drei Maschinen am Boden.
Rolls Royce gab inzwischen zu: Ein "bestimmtes Teil" des Triebwerks habe versagt und damit ein Ölfeuer im Motor verursacht, teilte man am Freitag mit.
Das Unternehmen bestätigte damit die ersten Untersuchungen der Europäischen Agentur für Luftsicherheit (EASA): Sie hatte bereits am Mittwochabend erklärt, dass ein Ölfeuer im Triebwerk für den Zwischenfall verantwortlich sein dürfte. Die Behörde ordnete weitere Tests am Motor an und behielt sich ein komplettes Verbot von Flügen mit dem Triebwerktyp vor. Die EASA hatte bereits im August vor Abnutzungserscheinungen in Trent-900-Triebwerken gewarnt, die zu Ölbrand führen könnten.