Schlag gegen Drogenmafia

Mexikanischer Drobenboss getötet

09.10.2012

Die Gefechte fanden nahe de Grenze zu den USA statt.

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Den mexikanischen Streitkräften ist offenbar ein weiterer bedeutender Schlag gegen die Drogenmafia gelungen. Der Boss der berüchtigten Los Zetas, Heriberto Lazcano, sei bei einem Gefecht mit Sicherheitskräften nahe der Grenze zu den USA getötet worden, erklärte die Marine in der Nacht auf Dienstag. Die formale Identifizierung stehe noch aus, doch handle es sich sehr wahrscheinlich um Lazcano alias "El Lazca".

Zwei "Kriminelle" seien bei einem Angriff mit Granaten und Schusswaffen auf Angehörige der Marine getötet worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Demnach waren die Sicherheitskräfte auf Patrouille in dem Ort Progreso im nördlichen Bundesstaat Coahuila, als sie überfallen wurden. Nach dem Gefecht hätten sie unter anderem einen Granatenwerfer und zwölf Granaten beschlagnahmt.

Lazcano ist einer der beiden wichtigsten Köpfe des Kartells "Los Zetas". Die US-Regierung hatte ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar (3,86 Mio. Euro) auf den Drogenboss ausgesetzt, die mexikanische Regierung eine Prämie von 2,6 Millionen Dollar (2,01 Mio. Euro). Nach Angaben mexikanischer Ermittler haben sich Lazcano und der andere Kartellchef Miguel Trevino Morales alias "Z-40" entzweit. Der Machtkampf soll sich durch die ganze Mafiaorganisation ziehen.

Zuvor hatten die mexikanischen Behörden die Festnahme eines weiteren führenden Mitglieds von "Los Zetas" bekannt gegeben. Salvador Alfonso Martinez Escobedo soll unter anderem für ein Massaker an 72 illegalen Einwanderern im August 2010 verantwortlich sein. Der auch als "Comandante Ardilla" bekannte mutmaßliche Mafioso wurde am Montag gemeinsam mit fünf weiteren Verdächtigen der Presse vorgeführt. Den Angaben zufolge wurden die Männer am Samstag in der Grenzstadt Nuevo Laredo im nördlichen Bundesstaat Tamaulipas gefasst.

"Los Zetas" hat große Teile des Nordens und Ostens von Mexiko im Griff. Das von früheren Elitesoldaten gegründete Kartell ist bekannt dafür, dass es seine Feinde köpft und zerstückelt. "Los Zetas" wurden ursprünglich als bewaffneter Arm des Golf-Kartells gegründet, bevor sie sich vor zwei Jahren selbstständig machten. Seit dem Bruch herrscht zwischen den beiden Banden ein blutiger Krieg um die Kontrolle der Schmuggelrouten in die USA.

Erst Ende September hatten die mexikanischen Behörden ein weiteres Führungsmitglied von "Los Zetas", Ivan Velazquez Caballero alias "Z-50", gefasst. Auf ihn war ein Kopfgeld von umgerechnet rund 1,8 Millionen Euro ausgesetzt. Seit der scheidende Präsident Felipe Calderon bei seinem Amtsantritt im Dezember 2006 die Armee gegen die Drogenbanden einsetzte, wurden bereits mehr als 60.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet.
 

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