Todes-Drama

MH17: Schoss Rebellen-Chef Jet ab?

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298 Menschen starben bei furchtbarem Angriff nahe der russischen Grenze.

Diese Tragödie hat die Welt wie eine Schockwelle erfasst: der Abschuss einer zivilen Passagiermaschine über der Ostukraine am Donnerstagnachmittag, bei dem 298 unschuldige Menschen getötet wurden – den Abschussbefehl für die Boden-Luft-Rakete gab vermutlich ein ganz Großer unter den prorussischen Separatisten: Rebellenchef Igor Strelkow.

Start in Amsterdam, ein letztes Video geht online
Das Protokoll. Es ist Donnerstag, kurz vor 12 Uhr mittags. Die Crew der Boeing 777 am Amsterdamer Flughafen Schiphol beendet langsam ihr Boarding, alle 298 Passagier sitzen auf ihren Plätzen. Jemand macht mit seinem Handy ein schnelles Video – das letzte Dokument. Der Flug MH 17 startet planmäßig um 12.15 Uhr, um 6.10 Uhr Ortszeit sollte er in Kuala Lumpur aufsetzen. Doch dazu wird es nicht kommen.

Ein Knall um 16 Uhr, dann sind 298 Menschen tot
Um kurz vor 16 Uhr – das Flugzeug hat längst seine Reisehöhe von 10.000 Metern erreicht – gibt es eine Explosion. Später berichten Bauern aus der Ortschaft Hrabowe, einen lauten Knall gehört zu haben. Das Flugzeug wird mit einer Boden-Luft-Rakete vom Himmel geholt. Alle 298 Passagier sterben und fallen gemeinsam mit Dutzenden Wrackteilen auf die Weizenfelder der Region. Doch trotz des massiven Aufpralls – das Trümmerfeld ist 15 Quadratkilometer groß – sind die meisten Todesopfer unversehrt. Viele Tote sitzen noch angeschnallt in ihren Flugsitzen, „ein Mann lag auf dem Feld, seinen rechten Arm auf dem Bauch, als ruhe er sich aus“, berichtete Sabrina Tavernise etwa der New York Times.

Die Bilder sind schrecklich, die Bewohner verstört. „Ein Mann in blauen Shorts hatte sein iPhone noch in der Hand, ein Bub trug ein rotes T-Shirt mit der Aufschrift „Don’t panic!“, so Tavernise.

Nun soll die Tragödie aufgeklärt werden. Für 298 Menschen und ihre trauernden Familien kommt das zu spät.

MH17: Die Fotos des Flugzeug-Absturzes

Nächste Seite: Der LIVE-Ticker mit allen Entwicklungen zum Abschuss des Jets zum Nachlesen!

 

23.15 Uhr: Kiew erorbert Teile von Rebellenhochburg zurück
Trotz des Jet-Abschusses gehen die Kämpfe im besetzten Gebiet weiter. Die ukrainische Armee meldet, dass sie Teile der Rebellenhochburg Lugansk zurückerorbert habe. Lesen Sie hier die ganze Story >>>

22.22 Uhr: Mehrere Staaten schicken Experten in die Ukraine
Nach dem Flugzeugabsturz schicken westliche Staaten Experten in die Ukraine, um bei der Bergung und Identifizierung der Opfer zu helfen. Fachleute aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, den USA und Malaysia werden in der Ostukraine erwartet. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) entsendet zwei Experten in die Ukraine, um bei der Bergung und Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes im Osten des Landes zu helfen. Auch die US-Behörde für Verkehrssicherheit (NSTB) kündigte an, einen Ermittler in die Ukraine zu entsenden. Die französische Regierung erklärte, zwei Experten abzustellen, die sich an der Ermittlung der Absturzursache beteiligen sollen. Zudem bot Paris seine Hilfe bei der Analyse des Flugschreibers an.

21.52 Uhr: IATA wehrt sich gegen Vorwürfe zu Flugroute
Der Direktor des Internationalen Luftfahrtverbands (IATA), Tony Tyler, hat sich tief betroffen gezeigt über den Absturz der malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine. Zur Wahl der Flugroute sagte Tyler, Fluggesellschaften müssten sich auf Regierungen und Luftverkehrskontrollen verlassen können. Keine Fluggesellschaft würde die Sicherheit ihrer Passagiere und der Besatzung gefährden, nur um Treibstoff zu sparen, hieß es in einer IATA-Mitteilung vom Freitag. Sicherheit habe immer oberste Priorität.

21.33 Uhr: Kiew fordert moderne Waffen vom Westen
Nach dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine hat der ukrainische Parlamentspräsident Alexander Turtschinow den Westen zu Waffenlieferungen aufgefordert. Die internationale Gemeinschaft müsse die prowestliche Führung mehr unterstützen im Kampf gegen prorussische "Terroristen", sagte er am Freitag in Kiew. "Dafür sollen moderne Waffen und Kampftechnik an uns geliefert werden." Mit Präzisionswaffen könnte das Kriegsgerät der Aufständischen binnen Tagen zerstört werden. "Sie hätten auch den Absturz der Boeing verhindert", sagte Turtschinow.

21:08 Uhr: Russland weist Verantwortung zurück
Russland hat bei einer Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats die Verantwortung für den Absturz eines malaysischen Passagierflugzeugs in der Ostukraine zurückgewiesen. Stattdessen machte der russische UNO-Botschafter Witali Tschurkin die Regierung in Kiew verantwortlich. Tschurkin erklärte, Grund für die Eskalation sei die Offensive der ukrainischen Armee gegen die prorussischen Separatisten. Außerdem warf er der ukrainischen Regierung vor, zivile Flugzeuge über dem Kampfgebiet erlaubt zu haben: "Heute hat Kiew den Luftraum vollständig gesperrt. Warum konnten sie das nicht früher machen und nicht darauf warten, dass es hunderte Opfer gibt?"

20.47 Uhr: König Willem-Alexander trauert mit Hinterbliebenen

Willem-Alexander & Maxima MH17
© EPA

König Willem-Alexander und Königin Maxima tragen sich in Kondolenzliste ein © APA




Der niederländische König Willem-Alexander hat den Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes sein tiefes Mitgefühl ausgesprochen. Willem-Alexander und Königin Maxima trugen sich am Freitag in Den Haag in die Kondolenzliste der niederländischen Regierung ein. "Viele Tausende Menschen in unserem Land und anderswo trauern um den Verlust von Angehörigen, Freunden, Kollegen, Klassenkameraden und Bekannten. In unseren Gedanken sind wir bei ihnen. Mit allen Getroffenen fühlen wir sehr mit", schrieb der König. Bei der Katastrophe des Fluges MH17 starben 189 Niederländer.

20.23 Uhr: Video - Lassen Rebellen hier Todes-Raketen verschwinden?

Ein heute aufgetauchtes Video soll zeigen, wie die pro-russischen Separatisten die umstrittenen Boden-Luft-Raketen über die Grenze zu Russland schaffen. Das brisante: Auf der auf dem weißen Lkw montierten BUK-Stellung sind nur drei Raketen zu sehen. Normalerweise sind es vier. Ist das etwa die Waffe, die Flug MH17 abgeschossen und 298 Menschen getötet hat?

20.03 Uhr: OSZE-Beobachter von Absturzstelle ferngehalten
Prorussische Separatisten haben internationalen Beobachtern den vollständigen Zugang zur Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs in der Ostukraine verwehrt. Die Beobachter könnten sich nicht uneingeschränkt bewegen, hieß es am Freitag von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien.
"Sie haben nicht den Zugang erhalten, den sie erwartet haben. Sie haben nicht die Bewegungsfreiheit, die sie für ihre Arbeit benötigen. Die Absturzstelle ist nicht abgesperrt", beklagte Botschafter Thomas Greminger vom Schweizer OSZE-Vorsitz. Das 17-köpfige Team habe sich etwa 75 Minuten an der Absturzstelle aufgehalten und kehre nun nach Donezk zurück.

19.45 Uhr: US-Präsident spricht von "Globaler Tragödie"
Obama bezeichnete den Flugzeugabsturz als eine "Schandtat unaussprechlichen Ausmaßes". "Wir werden sicherstellen, dass die Wahrheit ans Licht kommt", forderte der US-Präsident eine "glaubwürdige internationale Untersuchung" dieser "globalen Tragödie". Die USA stehe auch bereit, Experten der Bundespolizei FBI und der Luftsicherheitsbehörde NTSB in die Region zu schicken

19.10 Uhr: Die Folgen der MH17-Tragödie III
Viele aber sind eher pessimistisch: Wie Putin reagieren wird, ist vollkommen unklar. Und der ukrainische Politologe Wolodimir Fessenko sieht die Chancen auf eine Verhandlungslösung dramatisch geschwunden: "Der Vorfall wird sich auf die öffentliche Meinung in der Ukraine auswirken und künftig jede Verhandlung mit den Separatisten unmöglich machen."

19.08 Uhr: Die Folgen der MH17-Tragödie II
Der mutmaßliche Abschuss des Flugzeugs könnte Schmieding zufolge aber auch die Chancen auf eine Lösung des Konflikts erhöhen. Der internationale Druck, "den Konflikt zu lösen oder einzudämmen, wird jetzt vermutlich viel größer sein als zuvor". Alle Seiten stünden jetzt zudem unter scharfer Beobachtung, so Wirtschaftsexperte Holger Schmieding. Ähnlich sieht es Judy Dempsey vom Forschungsinstitut Carnegie Europe: "Der einzige Hoffnungsschimmer dieses furchtbaren Absturzes ist, dass er ein Katalysator für ernsthafte Verhandlungen sein könnte."

19.04 Uhr: Die Folgen der MH17-Tragödie
Sollte sich die bisher wahrscheinlichste These - die Schuld der Rebellen - bestätigen, dann werde sich der Druck auf Moskau erhöhen, sich von den Separatisten zu distanzieren und die Grenze zur Ukraine strenger zu kontrollieren, schreibt der in Moskau ansässige Analyst Chris Weafer.
Sollte Putin jetzt nicht handeln, könnte der Westen härtere Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängen, wovor bisher vor allem die EU zurückgeschreckt ist. "Wir dachten bisher, dass solche Sanktionen unwahrscheinlich sind", schreibt Weafer. "Aber mit der Tragödie des malaysischen Flugzeugs kann sich alles ändern."

18.48 Uhr: Fluglinien meiden Ukraine

Flightradar24
© flightradar24

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Niemand kann es ihnen verübeln: Wie auf der aktuellen Momentaufnahme oben zu sehen ist, machen die meisten Piloten nach dem Abschuss von Flug MH17 einen großen Bogen um den Krisenstaat Ukraine.
 

18.23 Uhr: Russia-Today-Reporterin wirft Putin Lügen vor
Eine Reporterin von Russia Today (RT) hat aus Protest gegen die Ukraine-Berichterstattung des staatlichen russischen Senders gekündigt. "Ich habe heute bei RT gekündigt. [...] Ich bin für die Wahrheit", schrieb die in London ansässige Journalistin Sara Firth auf ihrem Twitter-Konto. Lesen Sie mehr >>>

18.16 Uhr: Russland streitet militärische Hilfe ab
Das russische Verteidigungsministerium hat eine angebliche Verlegung von "Buk"-Flugabwehrsystemen in das ostukrainische Separatistengebiet strikt zurückgewiesen. Moskau habe weder den Abwehrkomplex noch sonstiges Kriegsgerät in das Nachbarland geschafft, sagte ein Sprecher gegenüber der Agentur Interfax.
 

18.00 Uhr: Außenministerium bestätigt: Keine Österreicher unter den Opfern
An Bord des über der Ostukraine abgestürzten malaysischen Passagierflugzeugs MH17 haben sich keine Österreicher befunden. "Wir können bestätigen, dass kein österreichischer Staatsbürger auf dem Flug eingecheckt war", sagte ein Sprecher des Außenministeriums.
 

Fidel CASTRO
© Reuters

Fidel Castro. © Reuters

17.54 Uhr: Fidel Castro beschuldigt Ukrainer
Der frühere kubanische Präsident Fidel Castro hat die ukrainische Regierung für den Abschuss des Flugs MH17 verantwortlich gemacht. Die Regierung in Kiew habe eine "außergewöhnlichen Provokation" begangen, das Flugzeug habe sich im von der ukrainischen Armee kontrollierten Luftraum befunden, hieß es am Freitag in einem Leitartikel Castros in der Parteizeitung "Granma". Kuba könne "nicht aufhören, seine Ablehnung für eine solch anti-russische, anti-ukrainische, pro-imperialistische Regierung zum Ausdruck zu bringen."
 

17.39 Uhr: US-Botschafterin verdächtigt Russen
Die USA halten eine Beteiligung russischer Waffenexperten am mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs über der Ukraine für denkbar. Es sei unwahrscheinlich, dass die Separatisten die hochkomplexen Luftabwehrraketen ohne geschultes Personal hätten einsetzen können, sagte die amerikanische UNO-Botschafterin Samantha Power. "Deshalb können wir eine technische Unterstützung durch russisches Personal nicht ausschließen", so Power.

17.10 Uhr: War Putins Flugzeug das eigentliche Ziel?
Nach dem mutmaßlichen Abschuss der Passagiermaschine von Malaysia Airlines über der Ostukraine treiben die Spekulationen über die Hintergründe teils skurrile Blüten:
In Moskau verbreitete am Freitag das staatlich kontrollierte Fernsehen die These, das Flugzeug des russischen Präsidenten Wladimir Putin könnte das eigentliche Ziel der möglicherweise abgefeuerten Rakete gewesen sein.
Der Sender Russia 24 zitierte einen Vertreter der zivilen Luftfahrt mit dem Hinweis, das Logo auf dem malaysischen Flugzeug "sieht aus wie die russische Trikolore". Tatsächlich war Putin am Donnerstag von Lateinamerika aus zurück nach Russland geflogen. Seine Maschine flog ebenso wie der Flug MH17 von Malaysia Airlines über Osteuropa - ungefähr zur selben Zeit, wie der Sender Perwy Kanal feststellte.

16.38 Uhr: Viele Tote bei Gefechten in Ukraine
Auch nach dem Flugzeugabsturz in der Ostukraine haben sich Regierungseinheiten und prorussische Separatisten in dem Konfliktgebiet heftige Gefechte geliefert. Bei Kämpfen in Lugansk seien allein am Freitag mehr als 20 Zivilisten getötet worden, teilte die Stadtverwaltung mit. In Lissitschansk bei Lugansk geriet nach Artilleriebeschuss eine Raffinerie in Brand.

16.02 Uhr: Tusk nennt Flugzeugabschuss "Terrorakt"
Der polnische Regierungschef Donald Tusk hat den mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine als "Terrorakt" kritisiert. Präsident Bronislaw Komorowski verurteilte jegliche Unterstützung für die prorussischen Separatisten.

15.47 Uhr: Radprofi entging beiden Malaysia-Unglücken
Die Launen des Schicksals sind wahrlich unergründlich: Der niederländische Radsport-Profi Maarten de Jonge ist nach eigenen Angaben nur durch Zufall beiden Unglücksflügen von Malaysia Airlines in diesem Jahr entgangen. Eigentlich habe er in der Maschine sitzen sollen, die am Donnerstag in der Ukraine abstürzte, sagte der Sportler niederländischen Medien. Doch weil ihm der Flug zu teuer gewesen sei, buchte der 29-Jährige noch kurzfristig einen anderen Flieger als ursprünglich geplant. "Eigentlich hat mich ein wenig Geiz gerettet", sagte er.

15.33 Uhr: Fluch der Malaysia Airlines
Rund um die Tragödie des abgeschossenen Urlauber-Jets werden jetzt immer mehr Einzelschicksale bekannt. Besonders tragisch der Fall einer australischen Familie. Eine Frau verlor bereits im März ihren Bruder und Schwägerin als der Unglücksjet MH 370 verschwand. Am Donnerstag wurde auch ihre Stieftochter auf einem Malaysia Airlines-Flug getötet. Lesen Sie mehr: >>>

15.05 Uhr: Papst trauert um Opfer
Papst Franziskus trauert um die Opfer des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine. Er habe die Nachricht von dem Absturz der Malaysian Airlines in dem Krisengebiet "mit Bestürzung" gehört, heißt es einer Mitteilung aus dem Vatikan am Freitag. Franziskus bete für die zahlreichen Opfer des Unfalls und ihre Familien.
Zugleich appellierte der Papst an die Konfliktparteien, in der angespannten Lage zwischen der Ukraine und Russland Lösungen des Dialogs zu finden, "um den Verlust weiterer schuldloser Menschenleben zu vermeiden".

14.49 Uhr: US-Geheimdienst: Flugzeug von Rebellen abgeschossen
Jetzt bestätigt auch der US-Geheimdienst, was viele schon längst vermuteten. Das über der Ukraine abgestürzte Passagierflugzeug ist nach Angaben von US-Geheimdiensten sehr wahrscheinlich von pro-russischen Separatisten abgeschossen worden. Das gehe laut CNN aus einem vorläufigen Geheimdienstbericht hervor.

14.32 Uhr: Helfer suchen immer noch in weitem Umkreis um die Absturzstelle nach weiteren Todesopfern.

Ukraine Flugzeugabsturz
© AFP

(c) AFP

14.12 Uhr: Putin fordert zu Waffenruhe auf
Der russische Premier Wladimir Putin hat heute im Lichte der tragischen Ereignisse sowohl die Ukraine als auch die Rebellen zu einer Waffenruhe aufgefordert. Damit sollten Verhandlungen ermöglicht werden, sagte Putin.

13.28 Uhr: 181 Opfer geborgen
Rettungskräfte haben einen großen Teil der Leichen gefunden, bis Freitagmittag wurden 181 Tote geborgen.  Nach Angaben der Separatisten liegen die Leichen in einem Radius von zwölf Kilometern verstreut.

MH17: Schoss Rebellen-Chef Jet ab?
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12.40 Uhr: Mehrere Reisende entgingen der Katastrophe
Sie wollten Geld sparen oder bekamen einfach kein Ticket mehr - und entgingen so dem sicheren Tod auf dem Flug MH17 der Malaysia Airlines. Darunter auch Barry Sim und seine Familie >>

MH17: Schoss Rebellen-Chef Jet ab?
© BBC

Barry Sim bekam kein Ticket für die Unglücksmaschine - Screenshot BBC

12.28 Uhr: Faymann schockiert über Absturz
Betroffen hat Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) am Freitag auf den Absturz der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine reagiert: "Dass so viele unbeteiligte Menschen, Kinder und Jugendliche, auf diese tragische Art und Weise ums Leben gekommen sind, ist zutiefst schockierend. Unser Mitgefühl gilt den Familien, Freunden und Angehörigen der Opfer", ließ er via Aussendung wissen.

"Es muss nun alles getan werden, um eine rasche und lückenlose Untersuchung des Flugzeugabsturzes sicherzustellen", forderte Faymann.

Auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) verlangte in einer Aussendung "eine rasche und vollständige Aufklärung" des Flugzeugabsturzes. "Wenn klar ist, was konkret passiert ist, müssen sofort Konsequenzen gezogen werden."

12.25 Uhr: AUA hat vier Flüge gestrichen
Nach dem Abschuss ist der Luftraum über der Ostukraine gesperrt worden. Die ukrainische Vorgabe gilt laut europäischer Luftraumaufsicht Eurocontrol bis auf Weiteres. Bei der AUA (Austrian Airlines) sind deshalb am Freitag vier Flugzeuge am Boden geblieben - Kharkiv sowie Dnepropetrowsk in der Ukraine sowie Krasnodar und Rostow in Russland wurden aus dem Programm genommen.

11.42 Uhr: Letzter Facebook-Eintrag von MH17-Passagier
" Falls er verschwindet, so sieht er aus " - diesen Satz hat Cor P. gepostet, bevor er an Bord von Flug MH17 gegangen ist. Es sollten die letzten Worte sein, die Cor per Facebook an seine Freunde und Verwandten richtet.

11.30 Uhr: Aids-Konferenz findet trotz Absturzes statt
Die Veranstalter der Internationalen Aids-Konferenz in Australien (20. bis 25. Juli) reagierten am Freitag mit Schock und Trauer auf die Nachricht. Trotzdem werde die Konferenz abgehalten - im Gedenken an die Verunglückten.

10.53 Uhr: Putin telefonierte mit Rutte
Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte telefoniert und ihm sein Beileid ausgesprochen. Putin sprach sich in dem Gespräch mit Rutte für eine unabhängige Untersuchungskommission aus.

10.50 Uhr: OSZE-Sondersitzung in Wien
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine Sondersitzung ihres Ständigen Rats einberufen. Die Vertreter aus 57 Nationen wollen sich um 12.30 Uhr in Wien treffen und über die Lage nach dem Zwischenfall beraten. Derzeit sind OSZE-Beobachter auf dem Weg zur Unfallstelle.

10.10 Uhr: Zweiter Flugschreiber gefunden
Rettungskräfte sind nach eigenen Angaben bei ihren Bergungsarbeiten auf eine weitere Blackbox gestoßen. Rebellen hatten Stunden nach dem Absturz berichtet, sie hätten ebenfalls eine Blackbox gefunden.

9.21 Uhr: Aids-Forscher Joep Lange bei Absturz getötet
Unter den 298 Opfern des Flugzeugabsturzes über der Ostukraine ist auch der international bekannte Aids-Forscher Joep Lange. Der Niederländer sollte an einer internationalen Aids-Konferenz in Melbourne teilnehmen. Freunde des Forschers meldeten den Tod des Forschers auf Facebook. Lange galt als einer der führenden Forscher des Aids-Virus HIV.

8.51 Uhr: Australien beruft russischen Botschafter ein
Australien hat nach dem Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ukraine den russischen Botschafter ins Außenministerium zitiert. Das sagte Premierminister Tony Abbott am Freitag im Parlament in Canberra. Die Regierung erwarte eine "kategorische Versicherung", dass die russische Regierung bei den Untersuchungen voll mit den Ermittlern kooperiere.

Unter den 298 Menschen an Bord waren 27 Australier. Alles deute auf ein Verbrechen hin, sagte Abbott, "offenbar durch von Russland unterstützte Rebellen".

7.31 Uhr: US-Regierung geht von Abschuss durch Separatisten aus
Das Flugzeug sei wahrscheinlich von prorussischen Rebellen mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden, sagte ein US-Regierungsvertreter. Es gebe keinerlei Hinweise, dass die ukrainischen Streitskräfte eine Rakete auf die Boeing vom Typ 777 abgefeuert hätten, meinte er. US-Vizepräsident Joe Biden erklärte, es handle sich offenbar nicht um einen Unfall. Vielmehr sei die Maschine wohl "vom Himmel abgeschossen" worden.

7.27 Uhr: US-Regierung fordert "sofortige Waffenruhe"
Die US-Regierung bat alle Konfliktparteien darum, eine Feuerpause zu unterstützen. So könne gewährleistet werden, dass internationale Experten "sicheren und uneingeschränkten" Zugang zu der Absturzstelle erhielten und die Leichen geborgen werden könnten, sagte Obama-Sprecher Josh Earnest.

7.10 Uhr: Ukraine: Telefonmitschnitt soll Schuld der Rebellen beweisen
Ukrainische Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben Telefonate von pro-russischen Rebellen abgehört und die Mitschnitte veröffentlicht. Sie sollen beweisen, dass die Rebellen für den Absturz der Passagiermaschine verantwortlich sind.

In einem Telefonat soll der Rebellenkommandant Igor Bezler einem russischen Geheimdienstoffizier mitgeteilt haben, dass die Rebellen ein Flugzeug abgeschossen haben. In einem weiteren Gespräch sprechen zwei Kämpfer davon, dass ein Raketenangriff von einer Rebelleneinheit rund 25 Kilometer nördlich der Absturzstelle durchgeführt worden sei.

Abschuss mit Lenkwaffen?
Die Separatisten hatten zuletzt mehrfach zugegeben, ukrainische Kampfjets, Transportmaschinen und mehrere Hubschrauber abgeschossen zu haben. Nach offiziell unbestätigten Twitter-Berichten haben die Separatisten behauptet, ein Buk-Flugabwehrsystem im Verlauf der Kämpfe erbeutet zu haben. Nach Geraschtschenkos Angaben wurde die Maschine von einer Rakete aus einem Buk-Flugabwehrsystem (Buk, Russ. Buche) getroffen. Das in den 80er-Jahren von sowjetischen Militärs entwickelte Lenkwaffen-System kann Ziele in Höhen bis zu 25.000 Metern treffen.

MH17: Schoss Rebellen-Chef Jet ab?
© reuters

Flug MH17
Die Boeing 777 hatte Amsterdam um 12.15 Uhr Ortszeit verlassen und sollte Freitagfrüh um 6.10 Uhr malaysischer Ortszeit in Kuala Lumpur ankommen. "Malaysia Airlines bestätigt, dass sie von der ukrainischen Luftraumüberwachung informiert wurde, dass der Kontakt mit Flug MH17 um 14.15 (GMT) etwa 30 Kilometer vom Tamak-Wegpunkt verloren ging, etwa 50 Kilometer vor der russisch-ukrainischen Grenze", teilte die Fluggesellschaft über Facebook mit.

Malaysia trauert noch immer um die Opfer von Unglücksflug MH 370, der seit dem Start in Kuala Lumpur im März mit 239 Menschen an Bord verschollen ist.

In einer ersten Reaktion auf das Unglück übermittelte Kremlchef Wladimir Putin der malaysischen Regierung sein Beileid. Er sei traurig über die "Katastrophe über dem Territorium der Ukraine, die so viele Menschenopfer gekostet habe", schrieb Putin in einem am Donnerstag vom Kreml veröffentlichten Telegramm. In einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama, in dem eigentlich über die neuesten Sanktionen gegen Russland gesprochen wurde, informierte der russische Präsident seinen US-Amtskollegen über das Unglück in der Ukraine.

Unterstützung durch Obama
Obama bot "jegliche Unterstützung" bei der Aufklärung des Vorfalls an. Großbritanniens Premier David Cameron zeigte sich tief bestürzt, ebenso wie der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, der seine Auslandsreise abbrach. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) drückte sein Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer aus und forderte "rasch vollständige Aufklärung".

Ähnlich äußerte sich die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. Es müsse freien Zugang zu der Absturzstelle geben. "Die Umstände müssen ohne Verzögerung aufgeklärt werden(...)", so die Britin. Die ukrainische Führung und die Separatisten machen sich gegenseitig für den Abschuss des Flugzeuges verantwortlich. Der Konflikt in der Ostukraine müsse zu einem Ende kommen, forderte Ashton.

MH17: Schoss Rebellen-Chef Jet ab?
© reuters

Der frühere Boxweltmeister und heutige Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, zeigte sich betroffen und forderte, Putin "endlich" zur Verantwortung zu ziehen.

AUA reagierte
Die AUA reagierte umgehend auf den Vorfall und umfliegt ab sofort den ostukrainischen Luftraum. Das betrifft die Langstreckenflüge nach Tokio, Bangkok und Neu Delhi, sagte ein AUA-Sprecher auf Anfrage der APA. Die AUA fliegt planmäßig vier Destinationen in der Westukraine an. Heute seien keine Flüge mehr am Programm und aus aktueller Sicht ist geplant, die Verbindungen morgen durchzuführen. In die Ostukraine hat die AUA keine Flüge.

Auch die AUA-Mutter Lufthansa, die französische Fluggesellschaft Air France und die Swiss umfliegen die Ostukraine. Eine Sperre des ukrainischen Luftraumes ist derzeit aber nicht geplant.

Bereits am Donnerstagabend machten sich Experten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) auf den Weg zum Wrack der Boeing 777-200. Nach dem Eintreffen des Teams in der Nähe der Ortschaft Grabowo sollen die Beobachter eine Einschätzung der Lage abgeben, berichteten Medien in der früheren Sowjetrepublik.

Auf Seite 2 der Liveticker

23:55 Uhr: Putin weiter: Das Verbrechen müsse lückenlos aufgeklärt werden, damit die russische und die ukrainische Öffentlichkeit sowie die Weltgemeinschaft erführen, was dort passiert sei, sagte der russische Präsident. Putin begann eine Sitzung mit Funktionären in seiner Residenz bei Moskau mit einer Schweigeminute und sprach danach mit brüchiger Stimme.

23:45 Uhr: Putin: "Diese Tragödie wäre nicht passiert, wenn es auf dieser Erde Frieden gäbe, wenn nicht die Kampfhandlungen im Südosten der Ukraine wieder aufgenommen worden wären", sagte Putin. Er hatte den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko immer wieder aufgefordert, die Waffenruhe zu erneuern.

23:39 Uhr: Unter den insgesamt 298 Insassen an Bord der in der Ostukraine abgestürzten malaysischen Passagiermaschine haben sich 154 Niederländer, 27 Australier und mindestens vier Deutsche befunden. Unter den Opfern waren außerdem 23 Malaysier, elf Indonesier, sechs Briten, vier Belgier, drei Filipinos und ein Kanadier.

23:30 Uhr: Mit dem Absturz des Passagierflugzeugs über der Ukraine mit 295 Menschen an Bord wird sich auch der UN-Sicherheitsrat befassen. Die Briten haben am Donnerstag eine Sondersitzung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen beantragt, wie aus Diplomatenkreisen in New York verlautete.

23:25 Uhr: Luftraum gesperrt
Nach dem Absturz eines malaysischen Passagierflugzeugs im Osten der Ukraine haben die Behörden des Landes den Luftraum in der Region gesperrt. Die ukrainische Vorgabe gelte bis auf Weiteres, erklärte die europäische Luftraumaufsicht Eurocontrol am Donnerstag in Brüssel. Zuvor teilten bereits mehrere Fluggesellschaften, darunter die AUA mit, ab sofort den ukrainischen Luftraum zu meiden.

23:20 Uhr: Putin gibt Ukraine Schuld am Flugzeugabsturz
Kremlchef Wladimir Putin hat der Ukraine die Verantwortung für den Absturz des malaysischen Passagierflugzeuges im Osten des Landes zugeschrieben. Die schreckliche Tragödie wäre nicht passiert, wenn es in der Ostukraine keinen Krieg gebe, sagte Putin am späten Donnerstagabend bei Moskau.

23:08 Uhr: Wie Rasmussen verlangten auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman van Rompuy eine Untersuchung.

23:00 Uhr: Aber iIn der Erklärung Rasmussens war von einem Absturz des Flugzeugs die Rede, nicht von einem Abschuss. Sowohl die prorussischen Separatisten als auch die ukrainische Regierung hatten von einem Abschuss der Maschine gesprochen, in der nach Angaben der Fluggesellschaft Malaysia Airlines 280 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder an Bord waren.

22:53 Uhr: US-Vizepräsident sprach davon, dass das Flugzeug in der Ukraine abgeschossen wurde.
Laut US-Vizepräsident Joe Biden war der Absturz der Air-Malaysia-Maschine offensichtlich kein Unfall. Der Passagierjet sei vom Himmel heruntergeschossen worden, sagte Bilden am Donnerstag bei einer Rede in Detroit. Für die USA habe die Angelegenheit höchste Priorität da auch US-Bürger an Bord gewesen sein könnten. Der Abschuss habe eine "gravierende Situation" geschaffen, viele Fragen seien offen.

22:44 Uhr: Neben der EU fordert auch die NATO eine internationale Untersuchung des Absturzes der Passagiermaschine der Malaysia Airlines in der Ukraine. "Es ist wichtig, dass sofort und ohne Behinderung eine umfassende internationale Untersuchung auf den Weg gebracht wird, um die Fakten festzustellen(...)", erklärte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Donnerstagabend in Brüssel.

MH17: Schoss Rebellen-Chef Jet ab?
© reuters

22:36 Uhr: Verzweiflung am Flughafen in Amsterdam. Bitter, die Angehörigen warten umsonst. Flug MH17 ist in der Ukraine abgeschossen worden. Weiterhin rechnet man mit keinen Überlebenden.

22:22 Uhr: Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko beschuldigte die Aufständischen, das Passagierflugzeug abgeschossen zu haben, und sprach von einem "Terrorakt". Die Separatisten machten hingegen die ukrainische Armee verantwortlich.

22:16 Uhr: Nach dem Absturz eines malaysischen Passagierflugzeugs in der Ostukraine hat Großbritannien eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats beantragt. Das Treffen werde wahrscheinlich am Freitagnachmittag (Ortszeit) am UNO-Sitz in New York stattfinden, hieß es am Donnerstag aus Diplomatenkreisen.

22:08 Uhr: Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte brach nach Bekanntwerden des Unglücks eine Auslandsreise vorzeitig ab. "Ich bin zutiefst geschockt von den dramatischen Berichten", heißt es in einer von niederländischen Medien verbreiteten Erklärung des Premier. Er habe bereits mit dem ukrainischen Präsidenten gesprochen. Mehrere Dutzend Niederländer hatten nach Angaben von Reiseveranstaltern den Flug MH 17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur gebucht. Wie viele Niederländer tatsächlich an Bord waren, ist noch nicht bekannt.

22:00 Uhr: Separatisten zu kurzer Feuerpause bereit
Nach dem Absturz einer malaysischen Passagiermaschine im Osten der Ukraine haben sich die prorussischen Separatisten zu einer kurzen Feuerpause bereit erklärt. Sie solle dazu dienen, die Leichen zu bergen, sagte der selbst ernannte Regierungschef der von den Separatisten ausgerufenen "Volksrepublik Donezk", Alexander Borodaj, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

21:55 Uhr: Raketenwarnsysteme gibt es laut Wahl für Passagiermaschinen nicht. Es gebe solche W

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