Zeitungsbericht: Triebwerke sendeten doch Info. Drangen Terroristen ins Cockpit?
Die Suche nach dem verschwundenen Flugzeug der Malaysia Airline könnte nach Angaben der US-Regierung auf den Indischen Ozean ausgedehnt werden. Die Erweiterung des Radius würde "basierend auf neuen Informationen" erfolgen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, am Donnerstag in Washington.
"Wir sprechen mit Partnern darüber, welche Ressourcen wir bereitstellen werden", ergänzte er, ohne näher ins Detail zu gehen. An der internationalen Suche nach der Passagiermaschine beteiligen sich auch Schiffe und Flugzeuge des US-Militärs. Die Federführung liege aber bei der Regierung in Malaysia, betonte Carney.
Flug nach Funkkontakt
Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" soll nach dem letzten bekannten Funkkontakt
noch vier Stunden geflogen sein. Die Zeitung beruft sich auf zwei Luftfahrt- und Geheimdienstexperten, nach deren Angaben die Triebwerke der Boeing 777-200 entgegen allen bisherigen Angaben doch automatisch Daten funkten. Der Transportminister Malaysias hat diesen Bericht zurückgewiesen. Vertreter des Flugzeugbauers Boeing sowie des Triebwerk-Herstellers Rolls-Royce, die in Kuala Lumpur bei den Ermittlungen helfen, hätten diese Angaben nicht bestätigt.
Die Malaysia Airlines-Maschine mit 239 Menschen an Bord verschwand am frühen Samstag eine Stunde nach dem Start zwischen Malaysia und Vietnam vom Radar und ist seitdem spurlos verschwunden. Jüngste Spur waren chinesische Satellitenbilder von Sonntag, die aber erst am Mittwoch veröffentlicht wurden. Darauf waren südlich von Vietnam große Objekte im Meer entdeckt worden, die angeblich Wrackteile der Maschine sein könnten.
Völlig unklar an diesem Szenario wäre, wieso die Piloten sich nicht meldeten, und weshalb die Maschine nicht auf Radarbildern zu sehen war. Nach Angaben der Zeitung kann der Pilot alle nötigen Sender manuell ausschalten. US-Terrorexperten schlössen die Theorie nicht aus, dass jemand ins Cockpit eindrang.
Entdeckte Teile nicht vom vermissten Jet
Unterdessen wurde bekannt, dass die schwimmenden Objekte, die chinesische Satelliten
im Meer südlich von Vietnam entdeckt hatten, nicht zu dem verschollenen Jet gehören. Wir haben bestätigt, dass sie mit dem Flugzeug nichts zu tun haben", sagte eine Sprecherin von Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC) am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Peking.
Die vietnamesische Luftfahrtbehörde teilte indes am Donnerstag mit, sie habe umgehend zwei Flugzeuge zu der fraglichen Stelle entsandt, dort aber nichts gefunden. Auch Malaysia entsandte daraufhin ein Flugzeug zu der angegebenen Stelle. Bisher ist trotz intensiver Suche kein einziges Trümmerteil der vermissten Maschine aufgetaucht.