Malaysias Regierungschef Anwar Ibrahim warnt vor zu großen Hoffnungen auf einen Durchbruch im Rätsel um den vor gut zehn Jahren verschwundenen Flug MH370 der Malaysia Airlines
"Ich will ihnen keine falschen Hoffnungen machen, dass wir eine Antwort bekommen", sagte Anwar in Berlin am Freitag - gerichtet an die Angehörigen der Vermissten. Er fügte hinzu: "Aber ich will sie davon überzeugen, dass wir alles tun, was möglich ist." Auch wenn es am Ende "erhebliche Mittel" koste.
Er sei selbst verblüfft über das, was am 8. März 2014 geschah. "Ich kann nicht verstehen, wie in der heutigen Zeit ein Stahlriese wie dieser einfach verschwinden kann", sagte der Ministerpräsident des südostasiatischen Landes. Die Maschine der Malaysia Airlines war mit 239 Menschen aus 14 Ländern auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, als sie etwa zwei Stunden nach dem Start von den Radarschirmen verschwand. Man weiß, dass das Flugzeug noch etwa sieben Stunden über den Indischen Ozean flog. Was dann geschah, ist bis heute eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.
Wird Suche wieder aufgenommen?
An Küsten entlang des Indischen Ozeans wurden Trümmerteile angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Insassen und dem Flugrekorder fehlt weiter jede Spur. Malaysia, China und Australien starteten eine Unterwassersuche, die 2017 ergebnislos abgebrochen wurde.
Vor einigen Tagen dann hatte Malaysias Verkehrsminister Anthony Loke angekündigt, die Suche nach der Maschine werde möglicherweise wieder aufgenommen. Demnach hat die US-Spezialfirma Ocean Infinity eine weitere Suchaktion angeboten, die nur bezahlt werden müsse, falls das Unternehmen fündig werde. Sobald der endgültige Vorschlag des Unternehmens vorliege, werde er dem Kabinett zur Genehmigung vorgelegt, hatte der Minister gesagt. Einen Zeitrahmen nannte er nicht.
Premier Anwar sagte nun, er erwarte eine Entscheidung in den kommenden Wochen. Eine frühere Suchaktion von Ocean Infinity hatte keine Ergebnisse gebracht.