Die Köpfe der Toten wurden anschließend ööffentlich zur Schau gestellt.
Milizionäre eines einflussreichen afghanischen Abgeordneten haben vier Kämpfer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) enthauptet und die Köpfe der Toten öffentlich zur Schau gestellt. Die Milizionäre, die Vize-Parlamentspräsident Haji Zahir die Treue halten, verübten ihre Gräueltat in der Provinz Nangarhar an der Grenze zu Pakistan.
"Keine Süßigkeiten verteilt"
Im dortigen Bezirk Ashin kämpfen die Zahir-treuen Milizionäre seit Wochen gegen IS-Anhänger. Vize-Parlamentspräsident Zahir sagte, die getöteten IS-Kämpfer hätten zuvor vier seiner Kämpfer gefangen genommen und enthauptet, weshalb seine Männer sich gerächt hätten. "Im Krieg werden keine Süßigkeiten verteilt", sagte der Politiker. "Menschen sterben."
Nach der Enthauptung stellten Zahirs Kämpfer die abgetrennten Köpfe auf Steinhaufen entlang einer Hauptstraße im Bezirk Ashin aus, wie Bezirksvertreter sagten. Der Bezirkschef Haji Ghaleb verurteilte die Tat. "Wenn sie Kriminelle waren, hätten sie von der Justiz bestraft werden sollen, nicht durch Selbstjustiz", sagte er. "Dieser barbarische Vorfall hätte nicht geschehen dürfen."
Reger Zulauf
In Nangarhar bekennen sich immer mehr Extremisten zum IS, der große Gebiete in Syrien und im Irak kontrolliert. Die IS-Miliz hat in Afghanistan vor allem Zulauf von enttäuschten Anhängern der radikalislamischen Taliban, die 1996 eine Schreckensherrschaft in Afghanistan etablierten und 2001 durch einen internationalen Militäreinsatz gestürzt wurden. Der wachsende Einfluss des IS in Afghanistan zeigt sich auch darin, dass er mittlerweile eine eigene Radiosendung in paschtunischer Sprache hat. Die afghanische Regierung hat angekündigt, sie wolle versuchen, die von einem unbekannten Ort gesendete Sendung zu unterbinden.