Steuerzahler zur Kasse gebeten

Millionen-Betrag: DAS kostete das Assange-Asyl

12.04.2019

Assange sitzt jetzt im Belmarsh-Gefängnis - Hochsicherheitsgefängnis im Osten Londons.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Assange war am Donnerstag nach sieben Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommen worden. Quito hatte zuvor das politische Asyl für den 47-Jährigen aufgehoben, der wegen der Veröffentlichung geheimer US-Dokumente vielen in den USA als Staatsfeind gilt.

Das Assange-Asyl kostete Millionen und zur Kasse gebeten wurden dabei vor allem die britischen Steuerzahler und die ecuadorianische Botschaft.
 
Auf eine Anfrage der Labour-Partei im März 2018 antwortete die Metropolitan Police, dass die Überwachung bis Oktober 2015 mit Kosten von 13,2 Millionen Pfund (15,3 Millionen Euro) angedauert habe. Weitere Überwachung könne sie "weder bestätigen noch verneinen". Medienberichten zufolge gab es weiter verdeckte Überwachung.
 
Damit betrugen die Kosten täglich durchschnittlich über 12.000 Euro.
 
Doch auch für die ecuadorianische Botschaft war Assanges Aufenthalt eine teure Angelegenheit: Für die ersten fünf Jahre fielen Geheimdienstkosten in Höhe von 5 Millionen US-Dollar (4,4 Millionen Euro) an. Das berichtete die Zeitung "Guardian" im März 2018 unter Berufung auf Dokumente des ecuadorianischen Geheimdienstes.

Hochsicherheitsgefängnis

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Gerichtskreisen erfuhr, wird Wikileaks-Gründer Julian Assange derzeit im Gefängnis von Belmarsh im Osten Londons festgehalten. Zuvor hatten Medien berichtet, der Australier befinde sich im rund 24 Kilometer entfernten Wandsworth-Gefängnis, wo er bereits 2010 neun Tage wegen der Ermittlungen zu einer mutmaßlichen Vergewaltigung in Schweden in Gewahrsam war.
 
Das Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh kann 910 Häftlinge beherbergen, darunter auch solche, denen ein erhöhtes Medieninteresse gilt, wie aus einem Bericht aus dem Jahr 2018 hervorgeht. So saß etwa der legendäre britische Posträuber Ronnie Biggs hier nach seiner Rückkehr nach England ein.

In England droht bis zu ein Jahr Haft

In Großbritannien droht Assange wegen des Verstoßes gegen Kautionsauflagen bis zu ein Jahr Haft. In den USA muss er im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Verschwörung zur Attacke auf Regierungscomputer mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen.
 
Die Vorwürfe beziehen sich auf die Veröffentlichung hunderttausender geheimer Regierungsdokumente in den Jahren 2010 und 2011, die Wikileaks von der früheren US-Soldatin Chelsea Manning zugespielt worden waren. 2010 sorgte ein von Wikileaks veröffentlichtes Video weltweit für Bestürzung, das den tödlichen Beschuss von mehreren irakischen Zivilisten durch einen US-Kampfhubschrauber aus dem Jahr 2007 zeigt.
Zur Vollversion des Artikels