Sechs Soldaten und 20 Angreifer getötet - Kein Bekennerschreiben.
Bei einem Anschlag auf einen Militärstützpunkt im Süden des Bürgerkriegslandes Jemen sind mindestens sechs Soldaten und zwanzig Angreifer getötet worden. Zu Beginn sprengten sich zwei Selbstmordattentäter in ihren Fahrzeugen in die Luft, wie es in Sicherheitskreisen am Mittwoch hieß. Dann stürmten bewaffnete Kämpfer die Armeebasis in der Nähe des internationalen Flughafens der Hafenstadt Aden.
Angreifer besetzen Gebäude
Dann sei ein zweites Auto auf das Gelände vorgefahren und ebenfalls explodiert, hieß es in Armeekreisen. Die Angreifer besetzten mehrere Gebäude, wurden aber nach stundenlangen Gefechten getötet. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Kämpfer der Extremistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) hatten aber bereits wiederholt Anschläge auf Sicherheitskräfte im Jemen verübt.
Al-Kaida und ISIS im Jemen aktiv
Im vergangenen Jahr haben islamistische Kämpfer Boden in dem verarmten arabischen Land gewonnen. Aktiv sind sowohl Al-Kaida als auch der rivalisierende IS. Beide radikal-islamischen Gruppierungen nutzten das Chaos in Folge des Bürgerkriegs, um stärker Fuß zu fassen. Auch Aden wird von regierungstreuen Truppen gehalten. Als Feinde sehen sie sowohl die Regierungstruppen als auch die mit dem Iran verbündeten Houthi-Rebellen an, die die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und den jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansour Hadi zur Flucht nach Saudi-Arabien gezwungen haben. Dennoch rivalisieren die Extremistengruppen und konkurrieren um Rekruten. Zudem flammen trotz der vor knapp drei Monaten begonnenen Friedensbemühungen immer wieder Kämpfe auf.
In den vergangenen Tagen gab es viele Dutzend Tote bei mehreren Anschlägen, die dem IS zugeschrieben werden. Die Angriffe in Saudi-Arabien, der Türkei, Bangladesch und dem Irak fielen mit dem Ende des Fastenmonats Ramadan zusammen. Der IS hatte zuletzt etwa durch den Verlust der Hochburg Falluja im Irak Rückschläge hinnehmen müssen.