Bei einer neuerlichen Welle der Gewalt sind im Irak am Montag mindestens 35 Menschen getötet worden. Ein Bombenattentat richtete sich am Abend gegen einen Markt im Zentrum der Hauptstadt Bagdad. Nach Angaben von Ärzten und der Polizei gab es 16 Tote und 36 Verletzte unter den Menschen, die gerade beim Einkaufen waren oder sich in Restaurants oder Bars aufhielten. Bei einem weiteren Anschlag mit einer Autobombe auf eine Polizeiwache in einem anderen Teil der Hauptstadt starben vier Polizisten.
Zudem wurden bei einem Bombenattentat gegen die Anti-Al-Kaida-Miliz Sahwa in Bagdad ein Milizionär getötet, vier weitere Milizionäre erlitten Verletzungen. Bei weiteren Angriffen in Bagdad starben drei Menschen, unter ihnen ein Mitarbeiter des Justizministeriums. Tote gab es außerdem bei Bombenanschlägen und Angriffen in der Stadt Mossul im Nordirak, in Bakuba und in Nasirijah.
Der französische Botschafter im Irak, Denys Gauer, erklärte unterdessen die Bereitschaft seines Landes, Bagdad beim Anti-Terror-Kampf mit Ausrüstung, Ausbildung und Geheimdienstinformationen zu helfen. Gauer sagte, dies beinhalte "natürlich" auch den Verkauf von Waffen. Bisher hat sich der Irak vornehmlich mit Waffensystemen aus den USA und Russland versorgt.
Seit Jahresbeginn hat die religiös motivierte Gewalt im Irak deutlich zugenommen. Amtlichen Angaben zufolge wurden 2013 bereits mehr als 5900 Menschen getötet. Allein im November waren es mindestens 500 Tote. Ministerpräsident Nuri al-Maliki bat daher in Washington um Unterstützung im Kampf gegen extremistische Gruppen. Seine Gegner machen ihn jedoch selbst mit für die Gewalteskalation verantwortlich. Insbesondere die Sunniten fühlen sich benachteiligt und klagen über den autoritären Regierungsstil al-Malikis.