Klimakonferenz

Ministerrunde in Cancun eröffnet

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UNO-Generalsektretär Ban Ki Moon verlangte im Vorfeld einen "Durchbruch".

Mit dem Beginn der Beratungen auf Ministerebene hat am Dienstagnachmittag (Ortszeit) die entscheidende Schlussphase der UNO-Klimaschutzkonferenz im mexikanischen Cancun begonnen. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon verlangte zum Auftakt einen "Durchbruch" beim Klimaschutz. "Wir müssen vorwärtskommen", die bisherigen Anstrengungen seien unzureichend, sagte Ban. Ein "Weiter so" dürfe es nicht geben. Vielmehr gehe es jetzt darum, "die Menschen und den gesamten Planeten vor einem unkontrollierten Klimawandel zu schützen".

Uns läuft die Zeit davon
"Uns läuft die Zeit weg, beim Versuch, unsere Zukunft zu sichern", sagte auch die Leiterin des UNO-Klimasekretariats, Christiana Figueres, in ihrer Auftaktrede. Angesichts der Tatsache, dass von Überflutung bedrohte Inselstaaten bereits die Rettung ihrer gesamten Bevölkerung vorbereiteten, "müssen wir beweisen, dass die Regierungen der Welt wirklich zu einer Antwort bereit sind". Kurzfristige nationale Interessen müssten dafür zurückgestellt werden.

In den folgenden Tagen sind Reden der anwesenden Umweltminister und weiterer hochrangiger Politiker geplant. Die Eröffnungszeremonie des sogenannten Ministersegments wurde von indianischen Tanzritualen begleitet.

Wenig konkrete Ergebnisse
Nach den bisherigen, gut einwöchigen Beratungen der Vertreter von mehr als 190 Staaten auf Beamtenebene zeichneten sich noch wenig konkrete Ergebnisse ab. Belastet wurden die Gespräche unter anderem durch einen Grundsatzstreit über die Zukunft des auslaufenden Kyoto-Protokolls. Auf der UNO-Konferenz geht es um Zwischenschritte hin zu einem neuen globalen Klimaschutzabkommen. Konkrete Absprachen sollte es beispielsweise zu Finanzfragen und beim Waldschutz geben. Außerdem wollen die EU-Staaten das Ziel offiziell festschreiben, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.

Kommt Kyoto-2?
Die Entwicklungsländer wollen ein Kyoto-Nachfolgeabkommen - doch ausgerechnet Japan, wo das Abkommen 1997 entstand, lehnt Kyoto-2 ab. Die EU möchte den Kyoto-Prozess retten, aber nicht um jeden Preis. Sie stimme nur zu, wenn andere Länder mitmachen und der Vertrag seine Integrität nicht verliert, unterstrich EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard am Montag. "Wir dürfen nicht aufgeben, was Jahre an Arbeit gekostet hat." Die EU will ihr Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent zu drosseln nur dann erhöhen, wenn andere Industriestaaten vergleichbare Angebote machen.

Kohlendioxid-Lager
Entscheiden müssen die Minister auch, ob Industrieländer das Kohlendioxid aus Kraftwerken in Entwicklungsländern unterirdisch speichern und sich das für ihre Klimaziele anrechnen lassen können. UNO-Klimachefin Figueres rief die Wirtschaft auf zu helfen. Sie könne noch wesentlich mehr tun als bisher, bevor es politische Regeln gebe, sagte sie.

Demonstrationen
Mehrere tausend Menschen demonstrierten am Dienstag in Cancun für den Klimaschutz. Verschiedene Organisationen, darunter Greenpeace und Oxfam, organisierten zwei Märsche durch die Stadt an der mexikanischen Karibik. "Wir wollen anzeigen, dass die hier versammelten Regierungen die falschen Lösungen anbieten", sagte Rogelio Alquiciras von der Nationalen Union der Autonomen Regionalen Bauernorganisationen.

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