Auschwitz-Flugblatt, Hitler-Rede: Bayerns mächtiger Ministerpräsident Markus Söder (CSU) entscheidet heute über die Zukunft seiner Regierung.
Aufregung in Bayerns Koalition: Der "Deutschlandfunk" berichtet von einer Rede, die Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag gehalten hat. Er soll dabei die Stimme seines Vize, Hubert Aiwanger (Freie Wähler), nachgeahmt haben. "Ich werde in München auf den Tisch hauen", ruft Söder mit verstellter Stimme.
"Ein politischer Winzling geradezu."
"Söder macht mit Adolf-Hitler-gleicher Stimme und Gestik seinen Koalitionspartner und Wirtschaftsminister nach. Er nennt Aiwanger zwar nicht beim Namen, spricht aber in dessen Heimat-Stimmkreis in Landshut unmissverständlich von einem Politiker, der vor Ort große Reden schwinge, in München aber ganz zahm sei, ein politischer Winzling geradezu", so der Deutschlandfunk-Journalist.
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"Völlig absurd", heißt es dazu aus der CSU. "Die aus der Bierzeltrede in Landshut gezogenen Vergleiche sind vollkommen abwegig. Daraus nun historische Vergleiche zu konstruieren, ist absurd und eine bewusste Manipulation", sagt ein Parteisprecher zur Bild.
Krisensitzung wegen Auschwitz-Flugblatt
Ein antisemitischer Skandal beschäftigt seit dem Wochenende Bayerns Koalition aus CSU und Freien Wählern. Die Süddeutsche Zeitung enthüllte, dass Bayerns Vize-Ministerpräsident Aiwanger als Schüler ein Auschwitz-Flugblatt geschrieben hatte. Er soll 17 Jahre alt gewesen sein, als er das antisemitische Flugblatt an seiner Schule verfasst hat. Mittlerweile hat Aiwangers Bruder die Verantwortung für das Papier übernommen.
"Es ist wichtig, reinen Tisch zu machen und für Klarheit zu sorgen, damit man weitermachen kann", sagt Markus Söder (CSU). Dienstag um 7.30 startete eine Krisensitzung, die sich mit dem Thema befasst. Es soll eine Entscheidung über die Zukunft der Regierung fallen.