Papst Benedikt XVI. nahm den Rücktritt des Augsburger Bischofs an.
Papst Benedikt XVI. hat, wie am Samstag bekanntgegeben, das Rücktrittsangebot des Augsburger Bischofs Walter Mixa angenommen. Mixa hatte damit auf wochenlange Kritik um eine Prügel- und Finanzaffäre reagiert. Dann wurden zusätzlich Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs bekannt.
31. März
Mixa soll vor mehr als 30 Jahren als Stadtpfarrer
im oberbayerischen Schrobenhausen in einem Kinderheim Mädchen und Buben
geschlagen haben. Laut "Süddeutscher Zeitung" liegen eidesstattliche
Erklärungen von sechs Betroffenen über Ohrfeigen, Fausthiebe und Schläge auf
das Gesäß vor. Mixa weist die Vorwürfe zurück.
1. April
Mixa bietet ein Gespräch an und erklärt: "Ich versichere
nochmals, dass ich zu keiner Zeit gegen Kinder und Jugendliche körperliche
Gewalt in irgendeiner Form angewandt habe." Die Laienorganisation "Wir sind
Kirche" fordert ihn auf, sein Amt bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen zu
lassen.
7. April
Das Kuratorium der Waisenhausstiftung in Schrobenhausen
setzt einen Rechtsanwalt als Sonderermittler ein.
12. April
Der Ermittler prüft auch mögliche finanzielle
Unregelmäßigkeiten. Die "Augsburger Allgemeine" berichtet, Mixa habe als
Kuratoriumsvorsitzender Antiquitäten im Wert von 70.000 Mark nicht
satzungsgemäß angeschafft.
15. April
Die Leitung des Kinderheims entschuldigt sich
schriftlich bei mutmaßlichen Prügelopfern.
16. April
Mixa räumt erstmals Schläge ein und erklärt, dass er
"die eine oder andere Watschn von vor 20 oder 30 Jahren natürlich nicht
ausschließen kann." Der Sonderermittler bestätigt den Verdacht der
"satzungswidrigen Verwendung" von Stiftungsmitteln.
20. April
Mixa erklärt, es tue ihm leid, dass er vielen Menschen
Kummer bereitet habe: "Ich bitte um Verzeihung."
21. April
Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg und
Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, sagt, in Gesprächen mit Mixa
habe man überlegt, "ob eine Zeit der geistlichen Einkehr und der räumlichen
Distanz hilfreich sein könne". Der Bischof bietet daraufhin dem Papst seinen
Rücktritt an.
7. Mai
Gegen Mixa wurden Vorermittlungen wegen des Verdachts auf
sexuellen Missbrauch eingeleitet, bestätigt das bayerische
Justizministerium. Nach einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" beziehen
sich die Ermittlungen auf Mixas Zeit als Bischof von Eichstätt zwischen 1996
und 2005. Die Kirche selbst soll die Staatsanwaltschaft über den Verdacht
informiert haben.