Zwei Dutzend Männer bedrängten drei Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren.
Im Kieler Einkaufszentrum "Sophienhof" kam es am frühen Donnerstagabend zu einer massiven Belästigung. Drei Mädchen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren hatten sich an einem Pizza-Stand Nudeln gekauft und zum Essen hingesetzt, als sie plötzlich von zwei Männern afghanischer Abstammung (19 und 26) mit Mobiltelefonen gefilmt wurden.
Von 30 Männern belästigt
Scheinbar haben die beiden Männer ihre Aufnahmen über soziale Netzwerke verbreitet, denn innerhalb kürzester Zeit sollen die drei Teenies von immer mehr Männern belästigt worden sein. Am Ende sollen die Mädchen sogar von bis zu 30 Männern verfolgt worden sein.
Zwei der drei Mädchen konnten ihre Verfolger abwimmeln und fliehen, nach wenigen Minuten kehrten sie jedoch in das Restaurant zurück, um ihrer zurückgelassenen Freundin zu helfen. Wiederum stießen die beiden Männer, die zuvor gefilmt hatten, hinzu und begannen erneut, die Jugendlichen zu belästigen.
Festnahme
Besorgte Beobachter verständigten daraufhin den Wachdienst des Einkaufszentrums, der die Polizei alarmierte. Den Beamten gelang es, die beiden afghanischen Haupttäter sowie zwei weitere Tatverdächtige vorläufig festzunehmen.
Die Festgenommenen wehrten sich jedoch mit allen Mitteln gegen die Polizisten: Auf dem Weg ins Polizeirevier kam es laut Bild.de zu massiven Beleidigungen, Bedrohungen und Körperverletzungen.
Die beiden Hauptverdächtigen wurden zunächst jedoch wieder freigelassen, da sie schon seit längerer Zeit in Kiel einen festen Wohnsitz haben. Die beiden anderen Männer werden polizeilich überprüft. Außerdem werden die Mobiltelefone der vier mutmaßlichen Täter ausgewertet.
Sicherheitsdienst aufgestockt
Die Centermanagerin des "Sophienhofs", Sophie Dukat, sagte im Gespräch mit BILD: "Wir sind sehr betroffen. Die Männer haben Hausverbot für ein Jahr bekommen. So einen Vorfall hat es hier noch nicht gegeben. Normalerweise sind vier Sicherheitsleute im Einsatz. Jetzt kommt noch ein Mann dazu."
Auch die Polizeipräsenz soll in der Gegend des Einkaufszentrums in den kommenden Wochen verstärkt werden. Laut Polizeiangaben sollen künftig 10-15 weitere Polizisten im Einsatz sein.
Nicht hinnehmbar
Für den Innenminister Schleswig-Holsteins, Stefan Studt, sei diese massive Belästigung nicht hinnehmbar. Er müsse so schnell wie möglich aufgeklärt werden. "Das ist schon wirklich ein wahnsinniger Eingriff, eine wahnsinnige Belastung für die Mädchen, eine wahnsinnige Belastung für die Familien", fühlt er mit den Mädchen mit.
Am Freitag stimmte der Bundesrat in Berlin einer erleichterten Ausweisung straffälliger Ausländer als Reaktion auf die Vorfälle der Kölner Silvesternacht zu.