Die Polizei jagt mit einem Großaufgebot die beiden Mörder.
Filmreife Flucht durch die Wand: Im US-Bundesstaat New York hat die Polizei am Sonntag mit einem Großaufgebot nach zwei verurteilten Mördern gefahndet, die aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen sind. Gouverneur Andrew Cuomo inspizierte in dem Gefängnis in Dannemora die Fluchtroute der Männer und warnte die Öffentlichkeit vor der Gefahr.
Nicht zu spaßen
"Mit denen ist nicht zu spaßen", sagte er über die 48 und 34 Jahre alten Verbrecher. Die beiden Männer waren in der Nacht auf Samstag getürmt, ihr Verschwinden wurde beim Morgenappell um 5.30 Uhr Ortszeit entdeckt. Noch nie zuvor gelang einem Häftling die Flucht aus dem größten Hochsicherheitsgefängnis des Staates New York. Seit 1845 gibt es die Haftanstalt, derzeit sitzen rund 3.000 Gefangene dort ein.
Die beiden Mörder gingen bei ihrer Flucht filmreif vor: Mit elektrischen Werkzeugen durchbrachen sie die Stahlmauer in ihren Zellen, dann zwängten sie sich durch Schächte und schnitten sich durch Tunnelsysteme und Rohre einen Weg in die Freiheit. An einem Rohr hinterließen sie einen gelben Zettel mit einem Gesicht und einem Gruß: "Einen schönen Tag noch!". Zuvor hatten sie Kleidungsstücke so in ihren Betten drapiert, dass es aussah, als schliefen sie darin.
Großfahndung
Gouverneur Cuomo sagte einen Auftritt bei einem Pferderennen ab und eilte zu dem Gefängnis. Im Internetdienst Twitter, wo er auch Bilder seines Besuchs veröffentlichte, erklärte er, die beiden Männer seien gefährlich. "Wenn Sie sie sehen, nähern Sie sich nicht", forderte er. Stattdessen müsse umgehend die Polizei alarmiert werden. Darunter veröffentlichte Cuomo Bilder der Gesuchten.
Die Polizei startete mit mehr als 200 Einsatzkräften, Spezialteams und Hubschraubern die Jagd auf die beiden Männer, bis Sonntag früh (Ortszeit) fehlte jedoch jede Spur von ihnen. Es blieb zunächst unklar, ob die Männer bewaffnet waren oder ob sie Hilfe bei ihrer Flucht erhielten. Einer der Männer saß wegen Mordes an einem stellvertretenden Sheriff eine lebenslange Haftstrafe ab, der andere war zu 25 Jahren verurteilt worden, weil er einen Mann entführt und erschlagen hatte.