Der bolivianische Präsident war 2009 Mitanwärter auf die Friedensauszeichnung.
Der linksgerichtete bolivianische Präsident Evo Morales hat gefordert, US-Präsident Barack Obama wegen der Luftangriffe auf Libyen den Friedensnobelpreis abzuerkennen. "Wie kann es sein, dass ein Friedensnobelpreisträger eine Bande von Angreifern und Eroberern anführt?", fragte der erste gewählte Indio-Präsident des südamerikanischen Landes am Montag.
"Unterstützen niemanden, der Menschenrechte verletzt"
Obama war 2009 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Damals galt auch Morales wegen seiner Sozialpolitik als Anwärter auf den Preis. Morales kritisierte erneut die Resolution des Weltsicherheitsrates, die das militärische Eingreifen erlaubt hatte und forderte eine sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen. "Wir unterstützen niemanden, der die Menschenrechte verletzt", betonte er.
Morales trägt "Gaddafi-Preis für Menschenrechte"
Evo Morales unterhielt gute Beziehungen zum Libyen von Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi. Sechs Jahre bevor Morales Anfang 2006 das Amt des Staatschefs übernahm, war er 2000 in Tripolis mit dem "Gaddafi-Preis für Menschenrechte" ausgezeichnet worden. Als Präsident stattete er dem nordafrikanischen Land dann einen offiziellen Besuch ab.