Ägypten
Mord-Prozess gegen Mursi am 4. November
09.10.2013
Ägyptens Ex-Präsident wegen des Todes von Demonstranten angeklagt.
Ägyptens gestürzter Präsident Mohammed Mursi muss sich ab dem 4. November wegen Anstiftung zum Mord an Demonstranten vor Gericht verantworten. Das berichtete die amtliche Nachrichtenagentur MENA am Mittwoch. Der zur islamistischen Bewegung der Muslimbrüder gehörende Mursi war Anfang Juli nach tagelangen Unruhen durch das Militär gestürzt worden. Mursi wird zusammen mit 14 Muslimbrüdern der Prozess gemacht. Sie sind wegen des gewaltsamen Todes mehrerer Demonstranten bei Protesten vor dem Präsidentenpalast im Dezember 2012 angeklagt.
Mursi war Anfang Juli 2013 nach nur einem Jahr im Amt durch das Militär abgesetzt worden. Er wird seit seiner Entmachtung an einem geheimen Ort festgehalten. Später wurde er auch offiziell wegen Ermittlungen zu den Umständen seiner Gefängnisflucht Anfang 2011 in Untersuchungshaft genommen.
Die Muslimbruderschaft demonstriert seit dem Sturz Mursis
für seine Wiedereinsetzung. Die ägyptischen Behörden gingen unnachgiebig gegen die Islamisten vor. Die Lage eskalierte am 14. August, als Sicherheitskräfte zwei Protestlager in Kairo gewaltsam räumten. Insgesamt wurden mehr als tausend Menschen getötet. Rund 2000 Muslimbrüder wurden festgenommen, darunter auch ein Großteil ihrer Führungsriege.
Ende September wurden alle Aktivitäten der Organisation verboten
. Zudem wurde die Beschlagnahme ihrer Besitztümer verfügt. Am Dienstag entzogen die Behörden ihrem zivilgesellschaftlichen Ableger den Status als anerkannte Nichtregierungsorganisation ab.