Nahost-Konflikt
Moskau schickt Kriegsschiffe zum Gazastreifen
23.11.2012
Hamas wirft Israel Verletzung der Waffenruhe vor - Palästinenser getötet.
Russland hat Kriegsschiffe für eine mögliche Rettung von Landsleuten im Gazastreifen zur Küste des Palästinensergebiets geschickt. Mehrere Schiffe, darunter der Kreuzer "Moskwa", hätten den Befehl erhalten, sich an einer bestimmten Stelle im Mittelmeer zu positionieren und bereit zu halten, zitierten russische Nachrichtenagenturen am Freitag eine Quelle aus dem Zentralkommando der Marine.
Für den Fall, dass der "israelisch-palästinensische Konflikt eskaliert", müssten die dort lebenden Russen in Sicherheit gebracht werden, berichteten Interfax und RIA Nowosti.
Palästinenser erschossen
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und den Palästinensern ist bei Protesten am Grenzzaun des Gazastreifens zu Israel nach Angaben aus Gaza-Stadt am Freitag ein Mensch erschossen worden. Ein 21-jährige Palästinenser sei am Freitag im Süden des Gazastreifens unweit der Grenze zu Israel durch israelische Schüsse tödlich getroffen worden, sagte ein Sprecher der palästinensischen Rettungsdienste. Weitere 25 Palästinenser seien durch israelisches Feuer verletzt worden, teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums der Enklave am Mittelmeer, Ashraf al-Kedra, am Freitag mit.
Das israelische Militär betonte, seit dem Vortag habe es Unruhen mit mehreren hundert Palästinensern an dem Zaun gegeben. Einige hätten Löcher in die Absperrung geschnitten und seien auf israelisches Gebiet vorgedrungen. Sie seien festgenommen worden. Die Soldaten hätten jedoch nur Warnschüsse in die Luft abgegeben. Die Hamas warf Israel eine Verletzung der Waffenruhe vor, die am Mittwochabend in Kraft getreten war.
Die Waffenruhe sieht neben einem Stopp aller Angriffe Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand vor. Auch die Grenzübergänge zum Gazastreifen sollen bald wieder geöffnet werden. Überwacht werden soll das Abkommen von Ägypten. Im Zuge der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen, die am Mittwoch vergangener Woche begann, waren mehr als 160 Palästinenser getötet worden, auf israelischer Seite starben fünf Menschen.