Diskriminierung
Moslem-Taxler nahm Blinden mit Hund nicht mit
26.01.2017
Der Taxifahrer muss eine Strafe wegen Diskriminierung bezahlen.
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr wurde dem blinden Charles Bloch aus Leicester die Fahrt mit dem Taxi verwehrt, da viele Moslems Hunde als unrein ansehen.
Erster Vorfall
Im Juli 2016 nahm der Taxifahrer Abandi Kassim Charles und seine Freundin wegen des mitgeführten Blindenhundes nicht mit. "Für mich geht es um meine Religion", sagte der Moslem zu dem Paar.
Auch als Charles ihm erklärte, dass er ihn gesetzlich mitnehmen müsse, fuhr Kassim davon. Vor Gericht entschuldigte sich der Taxi-Fahrer schließlich und erklärte, dass er zu der Zeit "verwirrt" gewesen sei. Er bekannte sich schuldig und musste eine Strafe von 590 Pfund (knapp 700 Euro) bezahlen.
"Ich war verwirrt, weil ich Angst vor dem Hund hatte und damals kannte ich den Unterschied zwischen einem Blindenhund und einem normalen Hund noch nicht", erklärte der muslimische Fahrer laut BBC. "Es war ein Fehler, ich hatte zu wenig Training. Ich denke, es sollten Kurse über Hunde angeboten werden. Jetzt weiß ich über sie und würde sie mitnehmen."
Zweiter Vorfall
Doch es dauerte nur wenige Monate, bis Charles zum zweiten Mal wegen seines Hundes stehen gelassen wurde. Auch im November begründete der Taxifahrer seine Entscheidung mit seiner Religion.
Schon durch eine Nachricht auf der Smartphone-App des Taxiunternehmens teilte Charles seinem Fahrer Ahmed Kayd mit, dass er seinen Labrador Carlo mit sich führen werde. Als Kayd schließlich eintraf fragte er, ob der Hund ihn ablecken würde. Dann verweigerte er dem blinden Mann die Fahrt.
Auch ihm erklärte Charles wieder, dass es illegal sei, ihn wegen seines Blindenhundes nicht mitzunehmen. Doch der Taxifahrer meinte, dass er Hunde nicht möge und seine Religion ihm verbiete, Tiere zu befördern. Er musste wegen Diskriminierung 497 Pfund (etwa 590 Euro) Strafe bezahlen.