Affenpocken

Mpox-Alarm: Erstes Land überprüft Einreisende

16.08.2024

China will Personen bei der Einreise und den Warenimport in den nächsten sechs Monaten auf das sich ausbreitende Mpox-Virus (früher: Affenpocken) überprüfen 

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Dies teilte die chinesische Zollverwaltung am Freitag mit. "Personen aus Ländern, in denen Mpox ausgebrochen ist, die mit Mpox-Fällen in Kontakt gekommen sind oder Symptome aufweisen, sollten die Initiative ergreifen und sich bei der Zollbehörde melden", hieß es.

In China sollen deswegen nun Fahrzeuge, Container und Waren aus Gebieten mit Mpox-Fällen desinfiziert werden, so die Zollverwaltung. Chinas Nationale Gesundheitskommission kündigte im vergangenen Jahr an, dass Mpox als Infektionskrankheit der Kategorie B gehandhabt wird. Dies ermöglicht Behörden, bei einem Ausbruch der Krankheit Notfallmaßnahmen zu ergreifen. Zu den Infektionskrankheiten der Kategorie B gehören derzeit auch Covid-19, AIDS und SARS.

WHO-Alarm

Am Mittwoch hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO wegen der Ausbreitung der Viruskrankheit zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren die höchste Alarmstufe ausgerufen. Nach Angaben des WHO-Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus handelt es sich um einen Gesundheitsnotstand von internationaler Tragweite. Die WHO hatte nach zahlreichen Ansteckungen in Europa bereits im Sommer 2022 den weltweiten Gesundheitsnotstand wegen Mpox ausgerufen. Grund ist nun ein Ausbruch der Virusinfektion in der Demokratischen Republik Kongo, der sich auch auf Nachbarländer ausgebreitet hat. Zu den Symptomen der Viruserkrankung gehören Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschläge mit Bläschen, die meist im Gesicht beginnen und sich auf den Rest des Körpers ausbreiten.

Zwei Tage nach der Ausrufung des globalen Gesundheits-Notstands durch die WHO wegen der Ausbreitung des Mpox-Virus meldete Pakistan einen ersten Infektionsfall. Ein erster Fall von Mpox sei bestätigt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Islamabad am Freitag. Bei dem Betroffenen handle sich um einen 34-Jährigen, der aus einem Golfstaat eingereist sei. Mit welchem Mpox-Virenstrang er infiziert sei, müsse noch ermittelt werden.

Am Donnerstag hatte Schweden als erstes Land Europas einen Infektionsfall mit der neuen Virusvariante 1b bzw. Klade I (römisch eins) gemeldet. Bei dem Infizierten handelte es sich ebenfalls um einen Reiserückkehrer aus dem von dem Mpox-Ausbruch betroffenen Teil Afrikas. Die WHO rechnet in den kommenden Tagen und Wochen mit weiteren "importierten" Infektionsfällen in Europa.

Die jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannte Krankheit kann von Tieren, bei engem Körperkontakt aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, etwa beim Sex. Sorge bereitet den Experten vor allem der Virenstrang 1b, der in der Demokratischen Republik Kongo und einigen anderen afrikanischen Ländern zirkuliert. Im Kongo hat die Regierung seit Jahresbeginn bereits 548 Todesfälle und 15.664 mutmaßliche Infektionsfälle verzeichnet.
 

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