Seine Anhörung in Kairo ist nun äußerst ungewiss.
Der ägyptische Ex-Präsident Hosni Mubarak hat offenbar während einer Befragung durch die Staatsanwaltschaft einen Herzinfarkt erlitten. Ermittler hätten Mubarak wegen Vorwürfen der Bestechung und des Machtmissbrauchs vernommen, als dieser den Infarkt erlitten habe, berichtete das staatliche Fernsehen am Dienstagabend. Der Gesundheitszustand des Ex-Präsidenten sei "mehr oder weniger" stabil, sagte Krankenhausdirektor Mohammed Fathallah dem ägyptischen Staatsfernsehen. Zuvor war der 82-Jährige in eine Klinik im Badeort Sharm el-Sheikh gebracht worden.
Trotz einer Vorladung der Generalstaatsanwaltschaft werde der 82-Jährige nun womöglich nicht nach Kairo reisen müssen. Die Behörde ermittelt wegen des Verdachts auf Veruntreuung staatlicher Gelder und der Tötung von Demonstranten während der Proteste in Kairo. Wie aus Justizkreisen verlautete, begann auch die Vernehmung der beiden Söhne Mubaraks, Alaa und Gamal. Auch ihnen wird Gewalt gegen friedliche Demonstrationen sowie Veruntreuung staatlicher Gelder vorgeworfen.
Innenminister Mansur al-Essawi hatte Mubarak und seinen Söhnen mit Festnahme gedroht, sollten sie der Vernehmung fernbleiben. Mubarak weist bisher alle Vorwürfe zurück. Noch am Sonntag bekräftigte er in einer vom Sender Al-Arabiya ausgestrahlten Tonbandaufzeichnung, er habe sich nichts vorzuwerfen.
Nach drei Jahrzehnten an der Macht war Mubarak am 11. Februar nach Massenprotesten zum Rücktritt gezwungen worden. Seitdem steht er in seiner Villa in Sharm el-Sheikh unter Hausarrest. Er war drei Jahrzehnte an der Macht. Seit längerem kursierten Gerüchte, er sei sehr krank. Im März des Vorjahres wurde ihm bei einer Operation in Deutschland die Gallenblase und ein gutartiges Geschwulst im Dünndarm entfernt.