Der pakistanische Ex-Präsident lebt derzeit im Londoner Exil.
Der frühere pakistanische Militärmachthaber Pervez Musharraf will vom Londoner Exil aus den Weg zurück an die Regierung Pakistans beschreiten. Das kündigte er am Samstag in Birmingham in einer Rede vor rund 1500 Sympathisanten an, wie die britische BBC berichtete. Tags zuvor hatte er in einem Londoner Herrenclub unter dem Namen "All Pakistan Muslim League" eine neue Partei gegründet. In Birmingham protestierten hunderte Pakistani gegen Musharraf, dessen pro-amerikanische Linie sie kritisierten.
"Heiliger Krieg gegen Hunger"
Musharraf hatte sich am Freitag bei der Gründung seiner Partei für die "negativen Nachwehen" seiner damaligen Regierungsarbeit entschuldigt. Er versprach, einen "heiligen Krieg gegen Hunger, Armut, Analphabetentum und Rückwärtsgewandtheit" zu führen.
Der heute 67-jährige Musharraf hatte sich 1999 als Armeechef unblutig an die Macht geputscht und die Führung in Pakistan übernommen. 2008 musste er nach Vorwürfen der Korruption und des Amtsmissbrauchs des Land verlassen, ließ sich aber zusichern, straffrei gehen zu dürfen. Musharraf, der einen teilweise diktatorischen Führungsstil pflegte, galt als vergleichsweise verlässlicher Partner des Westens im Kampf gegen den islamischen Extremismus in Pakistan.