Erster Test verlief anders als erhofft - Samstag erfolgte der zweite Versuch. Doch auch der verlief nicht ganz nach Plan.
Das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte ist zu einem zweiten Testflug aufgebrochen. Das unbemannte "Starship" hob am Samstag vom Weltraumbahnhof des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk im US-Bundesstaat Texas ab, wie Live-Bilder zeigten.
Wenn alles wie geplant verlaufen wäre, hätte es ein rund anderthalbstündiger Test werden sollen: Zwei Minuten nach dem Start haben sich die beiden Raketenstufen erfolgreich getrennt. Der abgetrennte Booster explodierte allerdings gleich danach.
Die zweite Raketenstufe war kurzzeitig weiter unterwegs, sendete aber kein Signal mehr. SpaceX versuchte daraufhin über das firmeneigene "Starlink"-System wieder Kontakt zum Raumschiff herzustellen. Das gelang aber nicht, da die zweite Raketenstufe vom "Filght Termination System" gesprengt wurde.
Der zweite Teststart mit einem "Starship" war ursprünglich für Freitag angesetzt gewesen, wurde dann aber auf Samstag verschoben. Elon Musk, Chef des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX, gab an, es habe zuvor noch eine Antriebseinheit an einer Steuerfläche ausgetauscht werden müssen.
Schon zweiter Anlauf für neues Raketensystem
Mitte April war erstmals ein "Starship" zu einem unbemannten Teststart aufgebrochen - und vier Minuten später taumelnd explodiert und zerbrochen. Milliardär Musk, dessen Firma SpaceX das Raketensystem "Starship" entwickelt und gebaut hat, sah darin allerdings keinen Rückschlag, sondern einen "aufregenden Teststart". Ein nächster Teststart mit einem weiteren "Starship" solle so bald wie möglich folgen, hatte Musk stets betont.
Das "Starship" - bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster "Super Heavy" und der rund 50 Meter langen ebenfalls "Starship" genannten oberen Stufe - soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Mit dem "Starship" will die Nasa Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen.