Bars und Alkoholgeschäfte seien "Orte der Sünde".
In der malischen Oasenstadt Timbuktu haben Mitglieder einer muslimischen Jugendgruppe am Samstag mehrere Alkoholgeschäfte und Bars angegriffen, weil sie diese als Verstoß gegen religiöse Vorschriften ansehen. Mehrere Dutzend junge Männer seien durch die Straßen gezogen und hätten mindestens fünf Geschäfte zerstört, sagte ein Polizeisprecher. Menschen seien dabei nicht zu Schaden gekommen.
Ein Anrainer berichtete, die Angreifer seien "sehr gut organisiert" gewesen. "Sie haben Bierflaschen zerschmettert und Alkoholbehälter zerstört", sagte der Augenzeuge telefonisch zu AFP.
"Orte der Sünde"
Die Täter gehörten einer muslimischen Jugendgruppe an. Einer ihrer Anführer, Ousmane Maiga, sagte, Bars und Alkoholgeschäfte seien "Orte der Sünde". Zuletzt habe der Alkoholkonsum in Timbuktu zugenommen. "Da wir auf muslimischem Land sind, können wir dem nicht länger zusehen", sagte Maiga.
Die Wüstenstadt Timbuktu in Mali hat eine lange Geschichte als Stätte muslimischer Gelehrsamkeit. Im Jahr 2012 fiel sie unter die Kontrolle einer Jihadistengruppe mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Ein von Frankreich angeführter Militäreinsatz brachte die Stadt 2013 wieder unter Kontrolle der Regierung in Bamako.